Neu: Archiv der Gossner Mission in Lippe

Lippe, Lippischer Freundeskreis, Detmold, Gossner-Archiv, Geschichte
Dank an Wolf-Dieter Schmelter. © Aleida Happach-Schmelter

Alles begann mit Louise Bergemann

Alles begann mit der Entsendung von Louise Bergemann im Jahr 1847: Seitdem besteht eine lange und tiefe Verbundenheit zwischen Lippe und der Gossner Mission. Wolf-Dieter Schmelter hat Dokumente, Fotos und Literatur dazu zusammengetragen.

Mehr als 30 Jahre lang war Pfarrer Wolf-Dieter Schmelter Sprecher des Lippischen Freundeskreises der Gossner Mission, bevor er im vergangenen Januar das Ehrenamt aus gesundheitlichen Gründen abgab.

Daher nahm er sich nun viel Zeit für einen Rückblick, trug Erinnerungen, Schriftstücke, Dokumente zusammen. Das Ergebnis: ein neues „Archiv der Gossner Mission in Lippe“. Zehn gebundene Exemplare liegen bislang vor; eines übergab der 86-Jährige in Detmold an Öffentlichkeitsreferentin Jutta Klimmt, eines an seinen Nachfolger im Lippischen Freundeskreis, Pfarrer i.R. Uwe Wiemann (Foto). Ein weiteres stellte er dem Archiv des Landeskirchenamtes zur Verfügung.

Wandelndes Gossner-Gedächtnis: Wolf-Dieter Schmelter

„Mir ist bewusst geworden, dass ich mir im Laufe der Jahre großes Wissen über die Gossner Mission in Lippe erarbeitet habe. Es ist mir sehr wichtig, dieses Wissen weiterzugeben“, betont Wolf-Dieter Schmelter.

2011 hatte er – aus Anlass des 175. Jubiläums der Gossner Mission – einen Detmolder Autor gebeten, ein Theaterstück über Missionsgründer Johannes Evangelista Goßner und die Arbeit der Gossner Mission zu schreiben. Der Autor sagte zu – doch die historischen Details musste Schmelter selbst beibringen. „Das war eine ziemliche Herausforderung, aber auch eine fruchtbringende Recherche“, erinnert er sich.

1847 wurde erste Lipperin nach Indien entsandt

Damals begegnete er in der Literatur zum ersten Mal einer „Louise Bergemann aus dem Lippischen“, die als Krankenschwester im Berliner Elisabeth-Krankenhaus arbeitete. Dieses war von Johannes E. Goßner gegründet worden. Später wurde sie von ihm nach Indien entsandt; sie sollte dort Missionar Heinrich Batsch heiraten.

Weitere Lipper:innen fühlten sich damals zu Vater Goßner und seiner Arbeit hingezogen. So saß Pfarrer Ferdinand Clemen aus der Gemeinde St. Marien Lemgo schon 1827 „zu den Füßen Goßners“, und viele Menschen aus Lippe unterstützten die Missionsarbeit finanziell.

Lippischer Freundeskreis: Garant der Verbundenheit

Natürlich blickt Schmelter in seinem Archivband auch auf die Gründung des Lippischen Freundeskreises zurück. Ziel in den 1990ern sei gewesen, die Lebenssituation, Kultur und spirituellen Erfahrungen der internationalen Partner:innen besser verstehen zu lernen und anderen Menschen in Lippe näher zu bringen. Immer wieder lud der Freundeskreis daher zu Informations- und Gesprächsabenden ein, zu Gottesdiensten und Benefizkonzerten. Besonders am Herzen lagen Schmelter die Kunstausstellungen, die Schulprojekttage und die Bildungsreisen.

Unvergessen bis heute in Lippe sind die Theateraufführungen zum erwähnten 175. Gossner-Jubiläum im Jahr 2011, denen eine Theaterreise mit pantomimischen Szenen von Lippe nach Indien folgte.

Neben den vielen Gästen vor allem aus Indien und Nepal, die im Laufe der Jahre nach Lippe kamen und die Gastfreundschaft im Hause Schmelter genießen konnten, soll noch das Freiwilligenprogramm hervorgehoben werden. Zwei Mal bereits fanden sich weltwärts-Freiwillige aus der indischen Gossner Kirche für ein ganzes Jahr in Lippe ein, um selbst Impulse aufzunehmen und anderseits dort Gemeindearbeit zu bereichern.  

Lippe-Archiv mit großem Dank entgegengenommen

Die Zusammenstellung Schmelters endet schließlich in der Jetzt-Zeit: mit dem Austausch der offiziellen Partnerschaftserklärungen zwischen der Gossner Kirche und der Lippischen Landeskirche. „Diese verdanken wir vor allem den Bemühungen des Lippischen Freundeskreises“, hatte Landessuperintendent Dietmar Arends bei der Unterzeichnung der Vereinbarungen in Detmold im Februar betont.

Worte des Dankes richteten nun auch Jutta Klimmt und Uwe Wiemann an den 86-Jährigen, der die Arbeit der Gossner Mission in Lippe weiterhin voller Power unterstützt. „Es ist bewegend zu sehen, mit welcher Akribie und Detailgenauigkeit Wolf-Dieter Schmelter die Vielfalt der Verbindungen zwischen Lippe und Gossner recherchiert und zusammengetragen hat. Das kommt der aktuellen und zukünftigen Arbeit des Lippischen Freundeskreises zugute!“ Großer Dank geht auch an Ehefrau Aleida Happach-Schmelter, ohne deren Unterstützung die aufwändige Recherche-Arbeit kaum möglich gewesen wäre.

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