Partnerschaft: Gestärkt in die Zukunft

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Feier-Tag in Lippe. ©Lippische Landeskirche

Lippe und Gossner Kirche besiegeln Partnerschaft

Enge Kontakte zwischen der Lippischen Landeskirche und der indischen Gossner Kirche gibt es seit vielen Jahren. Mit dem Austausch von Partnerschaftserklärungen haben diese Kontakte nun eine Basis erhalten, die in die Zukunft weist.

Die Verbindungen zur indischen Gossner Kirche, die 2019 ihre 100-jährige Unabhängigkeit feierte, bestehen schon lange. „Die Kontakte zwischen Lippe und der Gossner Kirche sind älter als die indische Kirche selbst”, betonte Tobias Treseler 2019 beim Besuch in Ranchi und berichtete von „Louise Bergemann aus dem Lippischen”, die 1847 von Missionsgründer Johannes E. Goßner nach Indien entsandt worden war.

Lippischer Freundeskreis unermüdlich aktiv

Heute ist es vor allem der Lippische Freundeskreis der Gossner Mission, der unermüdlich aktiv ist und die Verbindung immer wieder aufs Neue belebt. Zu erwähnen ist etwa das deutsch-indische Theaterprojekt oder das Schulbesuchsprogramm, bei dem es – im Religionsunterricht oder an Projekttagen – um das Leben und die Menschen in Indien geht. Auch die Aktion LIPPE HILFT wurde vom Lippischen Freundeskreis vor rund 20 Jahren ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative sammelt der Freundeskreis Spenden für jeweils aktuelle Gossner-Projekte, meist für Projekte in Indien. Rund 200.000 Euro sind dabei bislang zusammen gekommen.

Kirchengemeinden, Kirchenkreise und die Landeskirche fühlen sich der indischen Gossner Kirche ebenfalls verbunden. Landessuperintendent Dietmar Arends reiste 2018 nach Indien und lud im Gegenzug den leitenden Bischof Johan Dang fürs Frühjahr 2019 nach Detmold ein. Langsam entwickelte sich so die Idee, die langjährige Verbindung durch eine offizielle Kirchenpartnerschaft zu stärken und zu intensivieren.

Und im Februar 2023 war es soweit. Erneut lud die Lippische Landeskirche Bischof Dang zur Synode ein. Landessuperintendent Dietmar Arends: „Ich hoffe, dass sich viele in unserer Kirche und in der Gossner Kirche für diese Partnerschaft begeistern lassen.“

Arends: "Ein Zeichen der Solidarität"

Die Gossner Kirche hat etwa 350.000 Mitglieder, die zum Großteil aus indigenen Bevölkerungsgruppen im Nordosten Indiens stammen. In diesem Zusammenhang sieht Arends die Partnerschaft auch „als ein Zeichen der Solidarität mit unseren Geschwistern der Gossner Kirche, die ihr Christsein in einer angespannten gesellschaftlichen Lage leben, in der die Religionsfreiheit insbesondere auch für Christinnen und Christen immer wieder angefochten ist.“

Zur weiteren Vertiefung der Partnerschaft sollen u.a. regelmäßige Kontakte und persönliche Begegnungen, Freiwilligendienste sowie ein kultureller und theologischer Austausch gefördert werden. Aber auch die Verantwortung für eine gerechte globale Teilhabe aller Menschen, für Klimagerechtigkeit und eine nachhaltige Entwicklung soll wahrgenommen werden. Dem Lippischen Freundeskreis kommt in der Partnerschaftsarbeit vor Ort eine wichtige Rolle zu.

„Wir freuen uns sehr, dass nach der Corona-Verzögerung die Partnerschaftserklärungen nun ausgetauscht wurden“, betont denn auch Uwe Wiemann, Sprecher des Freundeskreises. „Das hebt die Kontakte auf eine andere Ebene und ist eine Bestätigung auch unserer Arbeit.“ Zudem sei es ein wichtiges Signal an die indische Gossner Kirche, da Christinnen und Christen in Indien zurzeit mit großen Verunsicherungen leben müssen.

Die Lippische Landeskirche pflegt weitere Kirchenpartnerschaften: mit Kirchen in Ghana, Togo, Südafrika, Ungarn, Rumänien, Polen und Litauen. Sie ist neben der Gossner Mission auch der Norddeutschen Mission und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) sowie dem Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen verbunden.

Partnerschaftserklärung der Lippischen Landeskirche (PDF) >>

Partnership Declaration of the Gossner Church (PDF) >>