Wolf-Dieter Schmelter gibt Sprecher-Amt weiter
30 Tulpen für 30 Jahre, in denen Wolf-Dieter Schmelter den Lippischen Freundeskreis der Gossner Mission geleitet hat! Nun hat er das Amt abgegeben. Und die Gossner Mission sagt Danke für so viele Jahre leidenschaftlichen Engagements!
Seit einiger Zeit schon zog sich Wolf-Dieter Schmelter, Ehrenkurator der Gossner Mission und gerade 86 Jahre alt geworden, Schritt für Schritt von seinen Gossner-Aufgaben zurück. Das Amt des Sprechers des Lippischen Freundeskreises ließ er ruhen; es wurde seit einiger Zeit von Pfarrer Uwe Wiemann aus Bad Salzuflen, seinem Stellvertreter, wahrgenommen. Doch weiterhin kümmerte sich Schmelter um manche anstehenden Fragen, schrieb Pressemitteilungen, übernahm Organisationstätigkeiten und beriet die lippischen Freund:innen, wenn Besuchsprogramme in Gemeinden oder Schulen geplant werden sollten. Nach zunehmenden gesundheitlichen Problemen seit Herbst 2021 war ihm dies jedoch nicht mehr möglich.
Lippe: Nachfolger ist Uwe Wiemann
So kam es jetzt zur Übergabe des „Staffelstabs“: Der Lippische Freundeskreis wählte im Januar Uwe Wiemann zu seinem neuen Sprecher. Und der bedankte sich bei seinem Vorgänger mit den erwähnten 30 Tulpen…
„Wolf-Dieter Schmelter war über Jahrzehnte hinweg das Gesicht der Gossner Mission in Lippe“, so Uwe Wiemann. „Mit nie ermüdendem Elan hat er Schulprogramme geplant und umgesetzt, Ausstellungen realisiert, sich um die Gossner-Öffentlichkeitsarbeit in unserer Region gekümmert, neue Ideen in den Freundeskreis hineingetragen und vieles mehr!“
Gossner Mission dankt für großen Einsatz
Auch für die Gossner Mission ist klar: Ohne das Engagement Wolf-Dieter Schmelters wären die Verbindungen zwischen Berlin und den Freund:innen in Lippe, die Kontakte zu Gemeinden, Schulen und Lippischer Landeskirche kaum so eng und tief, wie sie es heute sind. „Die Vorstellung, wo wir ohne Wolf-Dieter Schmelters Initiativen und Impulse ständen, fällt mir schwer“, betont Direktor Christian Reiser. „In wenigen Tagen werden die Lippische Landeskirche und die indische Gossner Kirche Partnerschaftserklärungen austauschen – und auch dies ist letztlich mit ein Verdienst Wolf-Dieter Schmelters. Und seiner mitreißenden Begeisterung, seiner Energie, seiner Zielstrebigkeit. Danke!“
Für den 86-Jährigen, den früheren Pfarrer und Schulreferenten der Lippischen Landeskirche, war Mission immer eine Herzensangelegenheit. Er verstand und versteht darunter einen partnerschaftlichen Dialog und das Eintreten für soziale Gerechtigkeit. Von 1974 an engagierte er sich im Kuratorium der Gossner Mission, hier vor allem für die Partnerschaft mit der indischen Gossner Kirche. Seinen Kuratoriumsplatz gab er 2013 aus Altersgründen auf; er wurde daraufhin einstimmig zum Ehrenkurator gewählt.
Für Toleranz und Offenheit engagiert
Neben der Mission liegt ihm die interkulturelle Bildung sehr am Herzen. Hunderte Schülerinnen und Schüler in Lippe lernten dank Wolf-Dieter Schmelter in ihrem Projektunterricht Indien und die indische Gossner Kirche kennen. Es war ihm ein besonderes Anliegen, junge Menschen mit Land und Leuten vertraut zu machen, sie zu sensibilisieren für die Schwierigkeiten, mit denen die Adivasi (indigene Bevölkerung) und Christen in Indien leben müssen. „Die Schulstunden vorzubereiten, gemeinsam mit den Kindern in einen imaginären Flieger zu steigen und abzuheben nach Indien, das bereitet mir große Freude“, betonte der Detmolder immer wieder.
Am Schluss der Schulstunde oder des Projekttags saßen dann alle gemeinsam auf dem Boden, aßen Reis und indisch gewürztes Gemüse aus großen Töpfen – und hatten gelernt, dass es neben der deutschen Kultur noch ganz andere Lebensweisen gibt, die manchmal zunächst fremd erscheinen mögen, deren Kennenlernen aber bereichernd ist. Toleranz, Offenheit, Verständnis, Respekt – es waren diese Werte, die der Detmolder auf vielen Ebenen vermitteln wollte. Noch einmal danke!