Frauenprojekt begeistert auch die Männer

Frauengruppe in Sambia. © Helmut Kirschstein
Frauengruppe in Sambia. © Helmut Kirschstein

Frauenselbsthilfe-Programm in Sambia: eine Erfolgsstory

Frauen stärken, Armut überwinden: Unter diesem Motto fördert die Gossner Mission in Sambia die Bildung von Frauen-Selbsthilfegruppen. Zurzeit läuft die 4. Projektphase. Das Engagement der Frauen kommt der ganzen Familie und der Dorfgemeinschaft zugute - und überzeugt auch die Männer.

Frauen wirtschaftlich und sozial zu stärken, ihre Lebensgrundlage zu verbessern und ihnen zu einer (politischen) Stimme zu verhelfen, das ist das Ziel der Frauenselbsthilfegruppen in Sambia.

Das Programm, von der Gossner Mission gemeinsam mit der United Church of Zambia (UCZ) durchgeführt, ist ein echter „Renner“. 2021 wurde in Choma in der Südprovinz des Landes die dritte Projektphase aufgelegt, die noch bis Ende des Jahres läuft. 2023 begann rund um die Distrikthauptstadt Mazabuka, ebenfalls im Süden, bereits die vierte Phase. Hier wie dort sollen 30 Selbsthilfegruppen gegründet werden. Später werden die Frauen dabei begleitet, Spar- und Kreditfonds aufzulegen, um dann daraus private und Gruppengeschäftsideen zu finanzieren.

Von den Geschäftsideen profitiert die ganze Familie

Wöchentlich treffen sich bis zu 20 Frauen je Gruppe, legen Geld zusammen und geben  einander Kleinkredite, sofern die Gruppe die vorgetragene Geschäftsidee anerkennt.

Von Anfang an dabei in einer dieser Gruppen war Beatrice Phiri. Begeistert schwärmt sie voller Selbstbewusstsein vom Miteinander der Frauen, vom gegenseitigen Mitdenken, Beraten, Mittragen. „In solchen Fällen können manchmal auch Konflikte entstehen – dann nämlich, wenn sich die Männer plötzlich abgehängt fühlen“, meint Dr. Volker Waffenschmidt, Afrika-Projektkoordinator der Gossner Mission.

Nicht so bei Jeremiah Phiri. „Er hat schon nach kurzer Zeit erkannt, wie sehr das Engagement seiner Frau der ganzen Familie zugutekommt“, so Waffenschmidt. Die neuen Geschäftsideen seiner Frau brachten nämlich ein willkommenes zusätzliches Einkommen ins Haus.

Und so beschloss der Ehemann, Beatrice zu unterstützen und sie mit seinem kleinen Motorrad zu ihren Gruppentreffen zu bringen, immerhin 30 Kilometer weit, Woche um Woche.

"Weiter so, ihr Jeremiahs...."

„So viel Unterstützung, da waren auch die anderen Frauen in der Gruppe überzeugt, muss honoriert werden. Und so beschlossen sie eines Tages, dem treuen Jeremiah aus ihrer Gruppenkasse ein kleines Präsent zukommen zu lassen. Als er wieder einmal Beatrice am Versammlungsort absetzen wollte, baten sie ihn hinein. Drinnen warteten fröhliche Gesänge – und ein Geschenk auf ihn: ein Paar Schuhe und ein neuer Anzug. Eine große Überraschung!“, so Waffenschmidt. Und er fügt Augenzwinkernd hinzu, quasi von Mann zu Mann: „Weiter so, Ihr Jeremiahs überall auf der Welt…“

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