Chaurjahari: Blutreserven für die Bergregion

Chaurjahari: Vorsorge, Schulen,  HDCS, Gesundheit Nepal, Bergregion Hilfe Gossner
Chaurjahari: Vorsorge in den Schulen. © Foto: HDCS

Hospital Chaurjahari verstärkt Gesundheitsprogramm in den Dörfern

Schulungen, Vorsorge, Gesundheitsprogramm: Das Krankenhaus Chaurjahari (Nepal) kümmert sich intensiv um die Menschen in den Bergen. Und geht gezielt in Schulen und Gemeinden, um aufzuklären, Vorbeugemaßnahmen zu treffen und zu helfen.

Bislang gibt es in der Bergregion Chaurjahari weder eine Blutbank noch Blutreserven für den Notfall. „Das ist ein großes Problem. Schwangere Frauen etwa kommen oft mit einem sehr niedrigen Hämoglobinwert ins Krankenhaus, was eigentlich ein sofortiges Eingreifen erfordert“, betont Krankenhaus-Manager Dil Giri. „Aber weil es so wenige Blutspender:innen gibt und somit keine Blutbanken, ist das nicht möglich.“

Auch bestehe bei schwangeren Frauen ein hohes Risiko von Nachgeburtsblutungen, die zum Tod der Mutter führen können. „Vor einigen Monaten wurde eine schwangere Frau mit einem Hämoglobinwert von einem Prozent in unser Krankenhaus eingeliefert. Einige Mitarbeitende haben sofort Blut für sie gespendet, aber es war zu spät … Diese Geschichte ist nur ein Beispiel für viele solcher Fälle“, so Dil Giri.  

Bluttransfusionen sind ein wesentlicher Bestandteil der Patientenversorgung, aber es gibt in Chaurjahari keine Blutbank, weshalb es schwierig ist, die wichtigsten Operationen wie Blinddarmoperationen, gynäkologische und geburtshilfliche Eingriffe (Kaiserschnitt, Hysterektomie) durchzuführen.

1700 Menschen auf Blutgruppe getestet

Auch viele Verkehrsunfälle werden dem Krankenhaus gemeldet, bei denen eine sofortige Bluttransfusion erforderlich ist. Chaurjahari muss in solchen Fällen Schwerverletzte fast immer weiter überweisen, doch viele wollen das nicht, da sie sich die Behandlung in anderen Krankenhäusern nicht leisten können. Im Krankenhaus Chaurjahari dagegen würde bei mittellosen Patient:innen der Wohltätigkeitsfonds greifen, der von der Gossner Mission unterstützt wird.

Um das Problem anzugehen, hat das Krankenhaus vor kurzem ein Blutgruppen-Testprogramm gestartet. Im Rahmen dieses Programms besucht ein Krankenhaus-Team verschiedene Dörfer, testet Menschen auf ihre Blutgruppe hin, zeichnet die Ergebnisse und die Adressen auf und gibt dies alles an die jeweilige Gemeindeverwaltung weiter. So kann diese in Notfällen zunächst selbst nach Menschen mit der entsprechenden Blutgruppe suchen. Bis jetzt wurden 1700 Blutgruppentests in 20 Orten durchgeführt. Die Kampagne läuft weiter.

„Mangelndes Gesundheitsbewusstsein ist ein weiteres Problem in den Bergen“, ergänzt Dil Giri. „Viele Menschen haben ihr Dorf nie verlassen; hatten nie die Chance, zur Schule zu gehen. Und kennen sich daher weder mit Krankheiten noch mit Vorsorge oder Behandlungsmöglichkeiten aus. Zum anderen gibt es viel zu wenig medizinische Angebote in den entlegenen Bergregionen.“

So geht Zähneputzen! Tipps für Schulkinder

Dies habe dazu geführt, dass Krankheiten zu spät diagnostiziert werden und Menschen oftmals mit Komplikationen zu kämpfen haben, die vermeidbar gewesen wären. Das Krankenhaus Chaurjahari hat daher in den Gemeinden die Gesundheitserziehung ausgeweitet, etwa im Hinblick auf Bluthochdruck, Diabetes, Asthma und Schlaganfall; aber auch auf die psychosoziale Beratung sowie Angebote für die Gesundheit von Mutter und Kind. Von dieser Initiative haben jüngst rund 3600 Menschen profitiert.

Neben dem Gemeindeprogramm wird das Schulgesundheitsprogramm fortgesetzt. 265 Schulkinder wurden im Januar in den Bereichen persönliche Hygiene geschult: Es gab Tipps zum Händewaschen und Zähneputzen. Sehtests rundeten die Schulung ab.

Mehr zum Krankenhaus Chaurjahari in Nepal >>

Hier können Sie die Arbeit in Chaurjahari unterstützen >>