Weltwärts: Gossner-Freiwillige in Ostfriesland

Von Regionalbischof Klahr in Emden herzlich begrüßt

Ungewöhnliche Eindrücke sammeln zurzeit die indischen weltwärts-Freiwilligen in Ostfriesland: Während ihres einwöchigen Aufenthaltes hospitieren sie in der inklusiven Schule des Leinerstiftes, sie besuchen die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld zum Thema „Flucht und Vertreibung“ und lernen die Arbeit in einer Schlosserei kennen. Zum Beginn ihres Aufenthaltes wurden sie von Regionalbischof Dr. Detlef Klahr herzlich in Emden begrüßt. Er hatte zu einem Abend der Begegnung eingeladen. „Besonders freue ich mich natürlich, dass mit Rachel Tirkey auch eine Theologiestudentin aus Indien dabei ist“, so der Regionalbischof. „Dass Frauen in der indischen Gossner Kirche an Einfluss gewinnen, ist eine begrüßenswerte Entwicklung. Das stärkt die Frauen in der Kirche insgesamt.“

Ein herzliches Willkommen erlebten die fünf indischen weltwärts-Freiwilligen der Gossner Mission und ihre drei Begleiter in Emden. Für eine Woche besuchen sie Ostfriesland. Beim Abend der Begegnung gab Pastor i.R. Michael Schaper einen Rückblick auf die sieben Monate ihres Aufenthaltes in Deutschland. Alle im Alter von Mitte zwanzig bis Mitte dreißig haben sie bereits Berufserfahrungen in Indien gesammelt. Während ihres Aufenthaltes in Deutschland sind sie in Kindertagesstätten und Schulen tätig. Roiyan Bolbondia (30) beispielsweise wohnt in Wolthusen und arbeitet in der Kindertagesstätte der Evangelisch-lutherischen Paulus-Kirchengemeinde in Emden-Barenburg mit. Er hat bereits seine theologische Ausbildung abgeschlossen und wird nach seiner Rückkehr in Assam zum Pastor der Evangelisch-lutherischen Gossner Kirche ordiniert.

Karuna Tigga (25) und Suman Bhengra (35) sind zurzeit als Erzieherinnen in Kindertagesstätten tätig. Rachel Tirkey (26) studiert zu Hause Theologie am Theologischen College Ranchi; Ajay Bhengra (35) will später im Martha-Kindergarten in Ranchi mitarbeiten. Im Jahr 2012 hatte Regionalbischof Dr. Detlef Klahr beide Einrichtungen der Gossner Kirche in Ranchi besucht und einen Baum im Garten des Martha-Kindergartens gepflanzt.

„Die in Berlin ansässige Gossner Mission hat ihre Wurzeln in der Hannoverschen Landeskirche. Denn die ersten Missionare, die im 19. Jahrhundert entsandt wurden, kamen aus Ostfriesland“, sagte der Regionalbischof des Sprengels Ostfriesland-Ems. Die Landeskirche Hannovers gehört bis heute zu den Landeskirchen, die die Gossner Mission unterstützen.

 Das weltwärts-Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt seit 2008 junge Menschen in ihrem Engagement für die Eine Welt und bringt Menschen in und aus Deutschland, Asien, Afrika, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa zusammen. Non-formales Lernen im gegenseitigen Austausch und die Stärkung internationaler Partnerschaften stehen dabei im Mittelpunkt. „weltwärts gehen“ ist seither mit dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst möglich.
 

Foto: Hannegreth Grundmann
 
Regionalbischof Dr. Detlef Klahr (Mitte) freute sich über den Besuch von fünf weltwärts-Freiwilligen der Gossner Mission aus Indien und ihrer drei Begleiter in seinem Garten in Emden: Untere Reihe von links: Pastor i.R. Michael Schaper (Emden) und Roiyan Bolbondia (Emden). Hintere Reihe von links: Uwe Zimmermann (Partnerschaftsreferent Gossner Mission, Berlin),  Karuna Tigga (Berlin), Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, Rachel Tirkey (Bad Salzufflen), Suman Bhengra (Berlin), Ajay Bhengra (Berlin) und Gossner-Kurator Johannes Heymann (Vorsitzender Indienausschuss Gossner Mission, Berlin, Übersetzer Deutsch-Hindi).