20.000 Euro fließen in die Frauenförderung in Sambia

Freude über den guten Start ins neue Jahr


Die Freude ist groß: Das geplante Frauenförderungsprogramm im sambischen Gwembetal kann realisiert werden!

 

Der Vorstand der Vereinigten Kirchenkreise (VKK) Dortmund hat beschlossen, zwei Gossner-Projekte in Sambia mit insgesamt 14.000 Euro zu unterstützen; davon sollen 8000 Euro in das Gwembetal-Projekt fließen. Da im Jahr 2009 bereits rund 12.000 Euro an Spenden eingegangen sind, ist die erforderliche Projektsumme von 20.000 Euro erreicht. „Ein schönes Geschenk für die Frauen im Gwembetal“, schickt der sambische Projektleiter Boniface Mutale seinen Dank nach Deutschland.


In den 1950er Jahren waren wegen eines Staudammbaus mehr als 30.000 Menschen vom Volk der Tonga aus ihren fruchtbaren Siedlungsgebieten am Sambesi-Fluss in die Gwembe-Region zwangsumgesiedelt worden. Das hatte zur Folge, dass sie plötzlich mit unergiebigen Böden und großer Trockenheit klarkommen mussten.


Unterstützt werden die Tonga seit 1970 – auf Bitten der sambischen Regierung – von der Gossner Mission. Sie engagiert sich vor allem in nachhaltiger Landwirtschaft und Wasserversorgung, aber auch in der Frauenförderung und HIV/Aids-Bekämpfung.


Denn im täglichen Überlebenskampf tragen die Frauen die Hauptlast. Sie sind es, die die Verantwortung für die Familie und den Haushalt haben; und sie sind es, die hart auf den Feldern arbeiten müssen. Andererseits wird ihre Leistung kaum anerkannt, fehlt ihnen weithin ein Mitspracherecht. Das wirkt sich bis ins Privatleben hinein aus, wo die Frau oft als Eigentum des Mannes betrachtet wird, dem sie zu Willen zu sein hat – eine Einstellung, die im Zeitalter von HIV/Aids fatale Auswirkungen hat.


Bisher war die Frauenförderung eine Querschnittsaufgabe neben den beiden Projektschwerpunkten der nachhaltigen Landwirtschaft und des Wasserbaus. Doch dieser Ansatz scheint nicht genügend Früchte zu tragen. „Zu wenig Selbstbewusstsein ist an dieser Stelle gewachsen, und zu leise ist nach wie vor die Stimme von Frauen bei öffentlichen oder privaten Entscheidungen“, betont Projektleiter Boniface Mutale. Aus diesem Grund will er den Bereich der Frauenförderung mit einem „Gender Equitiy Promotion Project“ (GEPP) deutlich stärken.


Dieser neue Ansatz sieht vier Komponenten vor, die darauf abzielen, das Selbstbewusstsein von Frauen zu stärken, ein Problembewusstsein auf Seiten der Entscheidungsträger (Männer) zu wecken, Frauen strukturell in Entscheidungsprozesse und Gremien einzubinden und Frauen im Kampf gegen HIV/Aids zu schützen und als Wissensträger zu nutzen.


Für dieses Frauenförderprogramm, das zunächst auf 24 Monate begrenzt sein soll, hatte das Gwembetal-Projektteam um eine Unterstützung von 20.000 Euro zur Realisierung gebeten, so dass die Umsetzung des Projekts nun in die Wege geleitet werden kann.

(Berlin, 4.01.2010)