Gesundheit Gesundheitseinsatz Gossner Kirche Indien
Dr. Marshal Lugun. © Mukut Bodra

Der Malaria den Kampf angesagt

Regelmäßig fahren Ärzte-Teams aufs Land: Ihr Ziel ist, die Menschen besser aufzuklären im Kampf gegen Malaria und Diabetes, falsche Ernährung und Lungenkrankheiten. Bitte helfen Sie mit!

„Viele Menschen in Indien haben keinen Zugang zu sauberem Wasser“, betont Dr. Marshall Lugun. „Auch ist ihnen gar nicht bewusst, wie wichtig Hygiene und Sauberkeit sind.“ Sich regelmäßig und ausdauernd mit Seife die Hände zu waschen, auch nach Beendigung der Corona-Pandemie: in den ländlichen Gebieten Indiens unvorstellbar! Dafür seien die Tage zu heiß und zu anstrengend, die Feldarbeit zu mühsam. „Wer abends spät nach Hause zurückkehrt, vielleicht den ganzen Tag über kaum etwas gegessen hat, dem fehlt die Kraft für weitere Anstrengungen – auch für weite Wege bis zum nächsten Brunnen.“

Ärzte-Teams fahren aufs Land

Vor einigen Jahren schon hatte Dr. Lugun eine ehrenamtliche Initiative gegründet: Kleine Gesundheitsteams fahren von Ranchi aus hinaus aufs Land, um Arme und Bedürftige in Gesundheitsfragen zu beraten und Bewusstseinsbildung zu betreiben. Denn es mangelt in Indien an Ärztinnen und Ärzten, an Krankenschwestern und Gesundheitsstationen. Das Gesundheitswesen des Landes ist marode, das hat nicht zuletzt die Pandemie gezeigt. Zudem dringen viele Informationen zu Gesundheitsfragen einfach nicht durch bis in die Dörfer. Nachrichten werden in Hindi bekannt gegeben – doch viele Menschen sprechen nur ihre lokalen Sprachen.

Armut, Krankheit, Unterernährung: ein Teufelskreis

„Armut, Unterernährung, Unwissenheit, Krankheit – viele Menschen im ländlichen Indien sind in einem Teufelskreis gefangen“, so Dr. Marshall Lugun. Er nennt ein Beispiel: die Toilettensituation. Die indische Regierung stellt in den Dörfern Toiletten zur Verfügung. Aber viele Menschen ziehen es immer noch vor, „in die Büsche“ zu gehen, wenn sie von der Feldarbeit zurückkehren.

Zu Unwissenheit und oftmals daraus resultierender Krankheit komme die ärztliche Unterversorgung auf dem Land. Und: „Von gesunder Ernährung haben viele Menschen auf dem Land noch nie gehört. Sie erklären sich Krankheiten mit dem Einfluss böser Geister“, betont Dr. Lugun. „Bluthochdruck und nicht erkannte Diabetes sind Ursache für zahlreiche Todesfälle, die vermeidbar wären. Auch die hohe Zahl der Malaria-Opfer könnte mit einfachen Mitteln verringert werden.“

Diabetes gehört mit zu Hauptproblemen

Covid-19 habe Indien auch deshalb so heftig getroffen, weil die indische Bevölkerung eine hohe Rate an Vorerkrankungen aufweise. Etwa 77 Millionen Menschen im Land leiden an Diabetes; auch Nierenerkrankungen sind weit verbreitet. Die extreme Luftverschmutzung in den Städten habe zudem zu einem deutlichen Anstieg von Lungenkrankheiten geführt. Vor allem auf dem Land und in den Slums leiden viele Kinder und Erwachsene an Mangelernährung.

Die indische Gossner Kirche will Gesundheit und Wohlergehen der Menschen stärken. In ihrem Auftrag machen sich Dr. Lugun und sein Ärzteteam regelmäßig auf den Weg; begleitet von Mitarbeitenden des St. Barnabas Krankenhauses, Krankenschwestern und Apotheker:innen.

Bei den ein- oder mehrtägigen Angeboten in den Dörfern geht es um Vorsorge, um Ernährungsfragen, Blutuntersuchungen, Malaria-Prophylaxe und Medikamentenvergabe.

Konkrete Hinwendung zu den Menschen

Die konkrete Hinwendung zu den Menschen und der Aufbau von medizinischen Strukturen hat in der Gossner Kirche Tradition. Jahrzehntelang stand der Betrieb des „Dschungelkrankenhauses“ Amgaon im Mittelpunkt, das in einer abgelegenen Region im Bundesstaat Odisha den Adivasi eine medizinische Grundversorgung garantierte. Das Krankenhaus ist in Deutschland und Indien eng verbunden mit dem Namen von Ilse Martin. Sie war die erste Krankenschwester der Gossner Mission, die 1954 in dem neu eröffneten Hospital arbeitete und enorme Mühen auf sich nahm, um den Menschen in der Region Hilfe zu bringen. Heute ist das Krankenhaus geschlossen, aber die Gossner Kirche betreibt zwei Gesundheitsstationen in Assam und unterstützt die Gesundheits-Camps von Dr. Lugun in ländlichen Regionen.  

Hier können Sie sicher online spenden >>

Unser Spendenkonto
Gossner Mission, Evangelische Bank
IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91
Kennwort: Indien – Gesundheit