Frauentag: Empowerment in den Bergen Nepals

Gossner Mission stärkt Frauen in der Bergregion Mugu

Der Distrikt Mugu gehört zu den entlegensten Regionen Nepals. Frauen haben es hier schwer. Harte Arbeit, schwierige Gesundheitsversorgung, kaum vorhandene sanitäre Einrichtungen. Häusliche Gewalt. Gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation United Mission to Nepal (UMN) engagiert sich die Gossner Mission seit vielen Jahren in der Mugu-Region. So wurden etwa Lerngruppen initiiert, in denen die Themen Gesundheit, Bildung und Gleichberechtigung immer wieder angesprochen werden. Ziel ist es, die Frauen zu ermutigen und zu stärken und sie dabei zu unterstützen, ein Leben in Würde zu führen. Die Gossner Mission setzt sich mit ihren Partnern weltweit seit vielen Jahren für die Förderung von Frauen und Mädchen ein. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März fordert sie Chancengleichheit und Gleichberechtigung weltweit.

Auch heute noch werden Frauen und Mädchen weltweit benachteiligt, leiden Frauen und Mädchen unter Diskriminierung und Gewalt. Vor allem im globalen Süden. Denn Armut, Hunger und Krisen verstärken Ungleichheit und Ungerechtigkeit.

Empowering isolated communities: Das ist eines der zentralen Ziele, die sich die United Mission to Nepal (UMN), die Partnerorganisation der Gossner Mission in Nepal, gesetzt hat. Seit mehr als 60 Jahren geht sie zu den Menschen, fragt nach ihren Bedürfnissen, versucht, gemeinsam mit ihnen Lösungen zu erarbeiten. "Wir sind der Überzeugung, dass jeder Mensch, überall, ein Leben voller Hoffnung, Freiheit, Würde und Respekt verdient. Selbst an den Orten, die am schwersten zu erreichen sind; an Orten, an denen sich die Menschen oft einsam und isoliert fühlen", betont Tejindra Sinjali, Team-Chef der UMN im Distrikt von Mugu.

Sinjali besucht in der Mugu-Region die Volksgruppe der Karmarong. Er wird freundlich empfangen, die Kinder grüßen schon von weitem. Was heute kaum mehr spürbar ist: Geografische Abgeschiedenheit und Sprachbarrieren hatten die Menschen gegenüber Fremden misstrauisch werden lassen. "Allen Vorschlägen und Neuerungen gegenüber verhielten sie sich zunächst sehr ablehnend", berichtet der UMN-Mitarbeiter. "Früher hatten die Frauen im Dorf ein sehr geringes Selbstwertgefühl."

Das hat sich geändert. "Heute halten die Frauen selbstbewusst Gruppenversammlungen ab, legen Gruppenziele fest und schreiben Aktionspläne." Eine der Frauen, die vom UMN-Projekt profitiert haben, ist eine 47-jährige Großmutter. "Ich hätte nie für möglich gehalten, einmal lesen und rechnen zu können", lacht sie. Das helfe ihr sehr, wenn sie zum Markt gehe, um Gemüse zu verkaufen. Auch andere Frauen, die an einer der 31 Lerngruppen in Karmarong teilnehmen, haben damit begonnen, zu lesen, schreiben und zu kalkulieren, und vor allem haben sie an Selbstwertgefühl gewonnen.

Das wirkt sich positiv auch auf die Bildung der Kinder aus. Bevor das UMN-Team nach Karmarong kam, wurde vielen Kindern der Schulbesuch verwehrt. Die Familien waren der Meinung, dass ihre Mithilfe in Haushalt und in Landwirtschaft wichtiger sei. Zudem vernachlässigten auch die Lehrer ihre Aufgabe, weil die Schulverwaltung den Unterricht nicht kontrollierte. Heute dagegen erkundigen sich die Mütter in der Schule nach den Fortschritten ihrer Kinder.