Themen: Frieden, Demokratie, Klimawandel
Die Partnerschaft lebt! Zum siebten Mal hält sich zurzeit eine Delegation aus Uganda in Deutschland auf. Organisiert wurde der Besuch vom „Freundeskreis Uganda“ in Norden; die Gossner Mission unterstützt die Begegnungen.
Inhaltlich steht das Besuchsprogramm unter dem Motto „Frieden stiften – Miteinander fördern – Demokratie entwickeln“. Angesichts autoritären Staatsverhaltens und verbreiteter Korruption in Uganda ist etwa über den engeren kirchlichen Rahmen hinaus ein Besuch bei der Norder Polizeidienststelle geplant. Außerdem treffen sich die Gäste mit Vertreter:innen des „Weißen Rings“, mit denen sie sich über Hilfsmöglichkeiten für Kriminalitätsopfer austauschen. Auch der Klimawandel wird ein wichtiges Thema sein.
Einer der Höhepunkte des Deutschland-Besuchs war natürlich der Kirchentag in Hannover. Dort trafen die Gäste u.a. mit dem Berlin-Brandenburger Landesbischof Dr. Christian Stäblein (Foto) zusammen und nahmen am Ökumene-Empfang des Hannoverschen Landesbischofs Ralf Meister teil. Zudem hatten sie Gelegenheit, bei Podiumsrunden, Gottesdiensten und Konzerten mehr über deutsche Glaubenshaltung und die deutsche Kirchenlandschaft zu erfahren.
Schwerpunkt des Deutschlandbesuchs bleiben allerdings Ostfriesland und der Kirchenkreis Norden: Einige Gottesdienste und Gemeindebesuche standen bereits an. So ging es etwa in der Norder Andreaskirche um die Frage nach Bedeutung, Vergangenheit und Zukunft der christlichen „Mission“. Wie haben die Menschen in Uganda die Mission erlebt? Was sehen sie heute kritisch?
Langjährige Partnerschaft wird vertieft
Am Dienstag, 6. Mai, lädt die Christusgemeinde in Großheide zusammen mit verschiedenen Gruppen und Kreisen zu einem deutsch-ugandischen Bibelabend ein. Am Donnerstag, 8. Mai, widmet sich ein Frauen-Abend in Leezdorf der Frage der besonderen Herausforderungen für Mädchen und Frauen in Uganda; dazu sind alle Frauenkreise des Kirchenkreises Norden eingeladen. Parallel dazu treffen sich die ugandischen Männer mit dem Männerkreis Ludgeri zu Fragen nach Rolle und Selbstverständnis der Männer und der in Uganda verbreiteten „Gender based Violence“ (geschlechtsspezifische Gewalt); dazu sind alle acht Männerkreise des Kirchenkreises Norden eingeladen.
Auch der evangelische Kindergarten in Osteel, der schon vor Jahren eine Partnerschaft mit der Kita im ugandischen Agung aufbaute, freut sich auf die Begegnung mit den Gästen. Intensive Gemeindetreffen gibt es zudem über den Norder Kirchenkreis hinaus, so in Strackholt (Kirchenkreis Aurich) und in Remels (Kirchenkreis Rhauderfehn).
Und im Blick auf den dramatischen Klimawandel, der Uganda seit Jahren schwer belastet, besucht der Freundeskreis gemeinsam mit den Gästen das Klimahaus in Bremerhaven. Zur Erweiterung des demokratischen Horizonts dient der Besuch in zwei Oberstufen-Religionskursen des Ulrichsgymnasiums in Norden, wie auch die Führung durch das breite Ausbildungsspektrum der Berufsbildenden Conerus-Schule. Ein Besuch der ehemaligen jüdischen Schule und ein Stadtspaziergang zu den „Stolpersteinen“ lässt das jüdische Leben in Norden nachvollziehen, und am Freitag, 9. Mai, dient ein offener Abend in der Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld dem Austausch zu „Flucht, Vertreibung, Integration“ mit den aktuellen Herausforderungen in Deutschland wie in Uganda.
Zweiter Höhepunkt ist der Gossner-Tag in Norden
Abschließender Höhepunkt des Programms: der 4. Ostfriesische Gossner-Tag in Norden, der am Samstag, 10. Mai, um 10 Uhr auf dem Torfmarkt von Bürgermeister Florian Eiben eröffnet wird.
Die Gäste sind in Norden privat untergebracht, um die Kosten des Austauschs möglichst niedrig zu halten. Die dennoch dringend benötigte finanzielle Unterstützung für das umfangreiche Programm kommt vom Kirchenkreis Norden, vom Sprengel Ostfriesland-Ems, von der Hannoverschen Landeskirche, vom landeskirchlichen Fonds „Frieden stiften“ und von der Gossner Mission.
Seit 2010 unterhält der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis Norden eine Partnerschaft zu den beiden Diözesen der Anglikanischen Church of Uganda. Intensive Begegnungen prägen seitdem das Miteinander. Seit 2016 besteht die Partnerschaft der Gossner Mission nach Uganda.
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