Regenzeit in Sambia: Angst vor Hunger und Epidemien

Lusaka. Die sintflutartigen Regenfälle, die nun schon seit Wochen andauern, halten die Menschen in Sambia weiterhin in Atem. Im gesamten südlichen Afrika sind seit Beginn der Regenzeit bereits mehrere Dutzend Menschen ums Leben gekommen; mehr als 130.000 wurden obdachlos. Sambia und Mosambik sind zurzeit besonders betroffen. Der Osten Sambias ist nach dem Einsturz einer Brücke nur noch auf dem Luftweg zu erreichen.


 Zahlreiche Flüsse, vor allem der Sambesi und seine Nebenflüsse, sind streckenweise über die Ufer getreten. Dörfer sind eingeschlossen, Verkehrswege unpassierbar.


 Auch das Gwembe-Tal und die von der Gossner Mission unterstützte „Kaluli Development Foundation“ (KDF) sind betroffen. Gossner-Mitarbeiter Peter Röhrig, der das Projekt im Gwembe-Tal besuchen wollte, musste das Auto verlassen und konnte sich nur an einem dünnen Seil durch die reißenden Fluten hangeln. „Die einzige Straße, die den Distrikt Sinazongwe mit immerhin 100.000 Einwohnern mit der Straße Lusaka-Livingstone verbindet, ist zwischen KDF und der Stadt Sinazeze einfach weggespült. In nur 50 Minuten wurde sie auf einer Länge von 30 Metern drei Meter tief weggewaschen. So entstand ein Durchbruch, durch den sich nun ein reißender Bach wälzt. Auf beiden Seiten stauen sich Autos und Fußgänger seit Tagen“, berichtet Röhrig.


Die Menschen fürchten nun nicht nur um ihre Ernten, sondern auch um ihre Gesundheit. Es besteht eine erhöhte Gefahr für Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden. Die Regenzeit dauert noch bis mindestens Mitte Februar. Manche Experten befürchten allerdings, dass eine nachhaltige Entspannung der Situation nicht vor April einsetzen wird.

(Lusaka/Berlin, 26.01.2008)