Gossner Mission stärkt Menschen in Armut
Ob Hospital Chaurjahari oder Gesundheitsprojekt in Doti: Die Gesundheit von Menschen zu stärken, die in großer Armut leben, das ist ein besonderes Anliegen der Gossner Mission. Eine kleine Delegation prüft nun die Projektarbeit vor Ort in Nepal.
Seit Beginn des Jahres 2023 unterstützt die Gossner Mission das Gesundheitsprojekt im entlegenen Bezirk von Doti in den Bergen Nepals. Dank großzügiger Förderung durch die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung in Höhe von 300.000 Euro kann sich die Gossner Mission hier auf besondere Weise einbringen. „Ein besonderer Glücksfall für die Menschen dort!“, betont Nepal-Koordinatorin Karin Döhne. „Denn um die medizinische Versorgung in dieser abgeschiedenen Region ist es außerordentlich schlecht bestellt. Die Corona-Pandemie hat die Situation verschärft!“
Frauen und Kinder leiden besonders
Das Projekt richtet sich in erster Linie an die rund 16.000 Menschen, die im weitläufigen Ort Bogtan leben. Vor Projektbeginn konnte die medizinische Grundversorgung dort kaum sichergestellt werden. Es fehlte an Aufklärung und an Informationen, an qualifiziertem Personal und an Ausstattung in dem kleinen Gesundheitsposten in Bogtan. Besonders betroffen: junge Frauen, Mütter und Kinder.
„Zwei Beispiele: Bei einer Erhebung in 2022 wurde festgestellt, dass acht Prozent der Babys untergewichtig waren; die Zahl der Lungenentzündungen bei Kindern lag deutlich über dem Durchschnitt des Landes“, so Döhne.
Zudem leiden die Mädchen und jungen Frauen unter traditionellen Reinheitsgesetzen („Chhaupadi“), die es ihnen verbieten, sich während ihrer Menstruation oder in den Tagen nach der Geburt im Haus aufzuhalten. Oftmals werden sie an diesen Tagen in den Stall oder in spezielle Chhaupadi-Hütten verbannt, was die postnatale Betreuung von Mutter und Kind extrem erschwert und die jungen Frauen traumatisiert.
Auch Kinderheiraten sind in der Region weit verbreitet. Die daraus resultierenden Frühschwangerschaften führen oft zu gesundheitlichen Problemen der jungen Mädchen. Verhütungsmittel sind kaum bekannt, Schwangerschaftsvorsorge wird selten in Anspruch genommen.
Auch andere marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind betroffen: Menschen mit Behinderung sowie mit psychischen Erkrankungen, Landlose und die Ehepartner:innen von saisonalen Wanderarbeiter:innen. Sie alle haben es schwer, Zugang zu sozialen und zu Gesundheitsdiensten zu erlangen.
Neues Projekt in Doti hilft Bauern gegen Klimawandel
„Wir werden vor Ort erkunden, ob und wie sich die Situation in den vergangenen Jahren zwei Jahren verändert hat“, so Direktor Christian Reiser. Gemeinsam mit Karin Döhne und ihrem Nachfolger Johannes Heymann sowie Gossner-Kuratorin Dr. Constance Hartung wird er am 24. Februar nach Nepal aufbrechen.
Schwerpunkt der zweiwöchigen Reise werden Projektbesuche sein. Im Bezirk Doti unterstützt die Gossner Mission seit Januar ein zweites Projekt: Bei diesem geht es um Klimafragen, um Anpassung der Landwirtschaft an die extremen Klimaveränderungen im Himalaya und um Unterstützung für Menschen, die in ihrer Armut unter den unsteten Wetterbedingungen besonders leiden.
In Kathmandu trifft die Gruppe anschließend Vertreter:innen der United Mission to Nepal (UMN), der Partnerorganisation, in deren Trägerschaft sich die beiden Projekte befinden. Natürlich führt der Weg auch zu HDCS, der Trägerorganisation des Hospitals Chaurjahari.
Eine weitere wichtige Gesprächspartnerin ist Draupati Rokaya. Ihre Organisation kümmert sich um Frauen und Mädchen, die mittellos in der Großstadt landen. Um Frauen, die von ihrem Mann verstoßen werden oder um Mädchen, die vor einer Zwangsheirat fliehen – und den Gefahren der Stadt hilflos ausgeliefert sind. Ein Projekt, das die Gossner Mission ebenfalls seit Beginn des Jahres finanziell unterstützt.
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