Nepal: Aufforstung verhindert Erdrutsch in Bajhang
1400 Baumsetzlinge sollen künftig in Bajhang in Nepal den Boden stabilisieren und damit die Entstehung eines Erdrutsches verhindern. Vor zwei Jahren waren hier 23 Menschen verschüttet und getötet worden. In Nepal engagiert sich die Gossner Mission gemeinsam mit ihrer Partnerorganisation UMN gegen die Folgen den Klimawandels.
Bei der Pflanzaktion auf mehr als 5000 Quadratmetern packten nun alle gemeinsam mit an: Frauen und Männer aus dem Dorf ebenso wie die Experten für Risikomanagement der UMN (United Mission to Nepal) aus Kathmandu.
„Studien zeigen, dass Nepal in besonderer Weise unter dem Klimawandel leidet“, betont Dhana Lama, Direktorin der UMN. „Die Temperatur- und Niederschlagsmuster ändern sich hier schneller als sonstwo auf der Welt; sie sind völlig unberechenbar geworden.“ Das führe zum Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, zu Ernährungsunsicherheit, zur Belastung von Wasserquellen und zum Verlust von Wäldern und der biologischen Vielfalt.
Klimawandel: Dürren und Überschwemmungen nehmen zu
„Das heißt konkret: Immer häufiger kommt es zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Dürren“, so Dhana Lama. „Normalerweise erlebte Nepal einen warmen Frühling zwischen März und Mai; der Monsun dauerte von Juni bis September, und es folgte ein weitgehend trockener Winter.“
Doch seit Jahren werden Hitze- und Dürreperioden immer häufiger. Andererseits gibt es kurze Perioden mit intensiven Regenfällen. Der ausgetrocknete Boden kann das Wasser nicht aufnehmen; das Risiko von Überschwemmungen steigt.
Und da Reispflanzen besonders empfindlich auf klimatische Veränderungen reagieren, kommt es immer wieder zu Ernteausfällen. „Viele Menschen hungern. Sie sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen – auf der Suche nach Arbeit, um ihre Familien zu unterstützen. Auf diese Weise verursacht der Klimawandel Vertreibung und Zwangsmigration in alarmierendem Ausmaß“, zeichnet die UMN-Direktorin ein düsteres Bild von den Folgen des Klimawandels.
Klimawandel gefährdet Gesundheit
„Die Ärmsten sind am stärksten gefährdet. Sie tragen die Hauptlast des Klimawandels, obwohl sie ihn am wenigsten verursacht haben.“
Dhana Lama benennt einen dritten Aspekt. Steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten. So sind Denguefieber, Gelbfieber und andere Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden, in den letzten Jahren in Nepal wieder häufiger aufgetreten. „So führen die belasteten Ökosysteme dazu, dass Bevölkerungsgruppen, die ohnehin zu den Schwächeren gehören, wie Frauen, Kinder, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen, erhöhten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind.“
UMN und Gossner Mission unterstützen Menschen vor Ort
Die UMN will gegenhalten. Sie hat besonders gefährdete Gemeinden identifiziert. Auf der Grundlage dieser Gefährdungsbeurteilungen entwickelt sie Pläne für Katastrophen- und Klimaresistenz, für die Wiederherstellung und Bewirtschaftung von Teichen, Wäldern und Weideflächen.
Dhana Lama: „So ist die Wiederaufforstung in Bajhang ein gutes Beispiel dafür, wie wir versuchen, gemeinsam mit den Menschen vor Ort Lösungen zu finden und sie zugleich zu unterstützen, damit sie den Folgen des Klimawandels besser begegnen können.“
Die Gossner Mission unterstützt die UMN bei ihren Bemühungen. Ziel ist es, Menschen, die in Armut leben, in die Lage zu versetzen, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wehren. Dafür wird ein integrierter Ansatz verfolgt: Unterschiedliche Lebensbereiche werden in das Projekt einbezogen, wie Einkommen, Gesundheit, Bildung.
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Kennwort: Nepal – Klima