Im Gespräch mit MdB Robin Wagener
Die ugandische Klima- und Menschenrechtsaktivistin Hamira Kobusingye hat zugesagt: Beim Kirchentag in Hannover wird sie am Gossner-Stand für Fragen zur Verfügung stehen.
Sie ist mutig, engagiert, selbstbewusst: Hamira Kobusingye ist eine bekannte junge Klimaaktivistin aus Uganda. Im Oktober 2023 konnte sie u.a. den Bremer Solidaritätspreis für ihr weltweites Engagement entgegennehmen. Kein Wunder, dass sie als Rednerin und Gesprächspartnerin heiß begehrt ist – auch beim Kirchentag in Hannover.
„Um so größer ist unsere Freude, dass sie unsere Einladung an den Gossner-Stand angenommen hat“, betont Gossner-Direktor Christian Reiser.
Ein weiterer Coups: Robin Wagener, Bundestagsabgeordneter der Grünen aus Bad Salzuflen, wird gemeinsam mit der 30-Jährigen aus Uganda das Interview bestreiten. Moderieren wird das Gespräch Christian Reiser. Fragen des Publikums sind herzlich willkommen! Am Samstag, 3. Mai, 14 Uhr, am Gossner-Stand.
Gesundheit und soziale Gerechtigkeit sind wichtige Themen
Hamira Kobusingye wuchs in der Hauptstadt Kampala auf, im Armenviertel Kireka. Zwischen Wellblechhütten und Müllbergen, zwischen Sorgen und Arbeitslosigkeit. Hamiras Mutter, alleinerziehend, war HIV/Aids-Beraterin; sie besuchte betroffene Frauen und lud sie zu sich nach Hause ein. „Mit Fragen der Gesundheit und der sozialen Gerechtigkeit bin ich daher schon als Kind in Berührung gekommen“, so Hamira Kobusingye.
Prägend wurde für sie vor allem die Erfahrung, dass ihre Schulbildung mit dem Klima zusammenhing. Denn ihre Großmutter bezahlte die Schulgebühren von den Einnahmen, die sie mit dem Verkauf ihres Gemüses erzielte.
Dann kam das Jahr 2019: extrem heiß, extrem trocken. Das Gemüse in den Stadtgärten verkümmerte. Wie vielen Kinder würde nun wohl das Schulgeld fehlen?! „Das hat mich sehr beschäftigt und nicht mehr losgelassen“, sagt die junge Aktivistin, die zu diesem Zeitpunkt die Schule längst verlassen hatte. „Aber 2019 war ja kein Einzelfall. Extremwetter und Trockenheit gefährden regelmäßig die Ernten, sodass die Frauen auch für sich selbst keine Lebensgrundlage erarbeiten können.“
Wichtig zu wissen: „In Afrika sind hauptsächlich Frauen für die Nahrungsmittelversorgung zuständig, während Ehemann und Kinder auf das Essen warten. Somit stehen Frauen im Zentrum der Krise, wenn die Essensvorräte zu Ende gehen.“
Kobusingye kämpft seit Jahren für Klimagerechtigkeit
Kobusingyes Heimatland leidet seit vielen Jahren unter dem Klimawandel. Starkregen, Überschwemmungen, Erdrutsche, dazwischen lange heiße Trockenzeiten. Und damit einhergehend stetig steigende Lebensmittelpreise.
„Ein Land, in dem die Nahrungsmittelversorgung einmal gut funktionierte, ist nun mit verlängerten Dürreperioden und Hungersnöten konfrontiert. All das führt in vielen Familien zu Verbitterung und zu einer Zunahme der häuslichen Gewalt. Und: Wenn die finanziellen Mittel schrumpfen, werden die Mädchen seltener zur Schule geschickt, was bedeutet, dass sie in der Regel früher schwanger werden", benennt Kobusingye die Konsequenzen.
Hamira Kobusingye, die gleichermaßen für Klimagerechtigkeit wie für die Rechte von Frauen kämpft, setzt wichtige Zeichen. Ihre mutige Arbeit unterstreicht, dass verschiedene Handlungsdimensionen ineinandergreifen müssen, um Veränderungen herbeizuführen. Klimaschutz ist untrennbar mit dem Zugang zu Ressourcen und Geschlechtergerechtigkeit verbunden. „Eine ganzheitliche Perspektive ist gefragt!“, so die Uganderin.
Weltweit gut vernetzt
„Rise up!“ heißt eine Protestbewegung, die sie mitgegründet hat. Zudem ist sie bei „Fridays for Future Africa“ engagiert. Sie demonstriert, sie pflanzt Bäume, geht in Schulen, bietet Workshops an. Und war Delegierte bei der Weltklimakonferenz in Dubai 2023.
Die 30-Jährige: „Ich weiß, dass meine eigene Stimme nicht laut genug ist. Deswegen will ich aufrütteln, mobilisieren, vernetzen. Forderungen stellen und Lösungsansätze suchen. Wir alle wollen schließlich unsere ‘Mutter Erde’ für die nachfolgenden Generationen schützen und bewahren.“
Konkret:
Hamira Kobusingye im Gespräch mit MdB Robin Wagener, Die Grünen:
Samstag, 3. Mai, 14 Uhr, am Gossner-Stand auf dem Markt der Möglichkeiten: Messe-Gelände Hannover, Halle 5, Stand D 22.
Zum Gossner-Programm beim Kirchentag in Hannover >>
Mutig, stark, beherzt: In Ausgabe 1/25 unserer Zeitschrift stellen wir mutige Menschen vor.