In Sorge: Religionsfreiheit in Indien gefährdet

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Regionalbischöfin Ulrike Trautwein. © EKBO

Regionalbischöfin Trautwein betont Solidarität mit Christen in Indien

„Wir sehen mit Sorge, wie die Religionsfreiheit für die christlichen Kirchen in Indien zunehmend eingeschränkt wird“, betont Regionalbischöfin Ulrike Trautwein in einer Solidaritätsnote an Bischof Johan Dang von der indischen Gossner Kirche.

„Mit großer Bestürzung haben wir in der Gossner-Familie von der Inhaftierung unseres Mitarbeiters Mukut Bodra und des assamesischen Pfarrers Barnabas Terang Kenntnis genommen. Auch sind wir entsetzt über die Ausweisung der ostfriesischen Delegation aus Assam“, schreibt die Berliner Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein in einem Brief an den leitenden Bischof der indischen Gossner Kirche, Johan Dang. Sie sei glücklich, dass beide Männer gegen Kaution am 28. November freigelassen wurden, doch seien weitere rechtliche Konsequenzen wohl zu befürchten.

Sorge um Zukunft der partnerschaftlichen Beziehungen

Die Generalsuperintendentin, die zugleich Vorsitzende des Indien-Netzwerks in der Berlin-Brandenburger Landeskirche (EKBO) ist, versichert der Gossner Kirche deren Solidarität. „Wir sind in Gebet und Gedanken verbunden!“ Zugleich äußert sie sich besorgt im Hinblick auf die Religionsfreiheit in Indien. „Natürlich kann zurzeit niemand einschätzen, inwieweit unsere partnerschaftlichen Begegnungen in Zukunft unter den aktuellen Entwicklungen in Indien leiden werden. Wir werden aber unsererseits alles tun, um die regionalen Partnerschaftsprogramme und den Austausch von Freiwilligen fortzusetzen.“

Daher sei es wichtig, dass Mukut Bodra, der sich als lokaler Mitarbeiter der Gossner Mission in Indien u.a. um Begegnungsreisen und um die Betreuung der Freiwilligen kümmert, aufs Stärkste von der Gossner Kirche unterstützt werde. Ulrike Trautwein: „Mukut Bodra ist als sogenannter Liaison Officer ein wichtiges Bindeglied auch zwischen unseren Kirchen. Ohne ihn könnte die Freiwilligenarbeit nicht weitergehen wie bisher.“

Anlass für den Brief Trautweins waren Vorfälle in Assam Ende Oktober: Damals war eine Delegation der Gossner Mission und des Kirchenkreises Emden-Leer, zu der auch Direktor Christian Reiser und Superintendentin Christa Olearius gehörten, des Landes verwiesen worden. Der Gruppe waren Visa-Vergehen und „Missionierung“ zur Last gelegt worden, obwohl sie lediglich christliche Gemeinden besucht hatten. Die beiden indischen Begleiter der Delegation, Mukut Bodra und Pfarrer Barnabas Terang, mussten dagegen in Haft.

Die EKBO (Ev. Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Unterlausitz) unterhält seit vielen Jahren eine Partnerschaft zur indischen Gossner Kirche, die durch die Gossner Mission gestaltet und vom „Indien-Netzwerk in der EKBO“ begleitet wird. Auch mehrere Kirchenkreise innerhalb der EKBO unterhalten partnerschaftliche und freundschaftliche Verbindungen. Diese werden durch den Einsatz von Freiwilligen und durch viele gegenseitige Besuche belebt und gestärkt.

Hier der Brief Ulrike Trautweins im Wortlaut (PDF) >>

Zusage der Unterstützung durch die EKBO-Synode am 11.11.22 >>