Chaurjahari: Elke Mascher erlebt Waldbrände vor Ort
Nepal leidet unter einer Hitzewelle. Das führt zu extrem vielen Waldbränden, zu Wassermangel, Gesundheitsproblemen – und Zukunftsängsten. Ärztin Dr. Elke Mascher erlebt all dies zurzeit im Hospital Chaurjahari.
„Die gegenwärtige große Hitze in Südostasien macht auch vor Nepal nicht Halt“, berichtet Ärztin Dr. Elke Mascher aus der Bergregion Rukum. Dort liegt das Hospital Chaurjahari, wo die 84-Jährige zurzeit ihren 17. Kurzeinsatz absolviert.
„Die Mittagstemperaturen liegen bei 35 Grad im Schatten. Es ist unendlich trocken, und täglich brennt es an anderen Stellen, auch in der Umgebung des Hospitals. Die älteren Menschen ziehen sich in den Schatten der Häuser zurück, doch die Kinder spielen weiterhin draußen“, so Dr. Mascher.
Im Vergleich zur Monsunzeit führe der Bheri-Fluss nur einen Bruchteil seiner Wassermenge. „In den meisten Haushalten im Ort gibt es nur noch eine Stunde täglich Wasser. Ich empfinde es als Segen, dass das Hospital über eine eigene Wasserpumpe zum Fluss und über große Wassertanks verfügt“, betont die Ärztin.
Kinder und Alte leiden besonders unter Trockenheit
Die Wasserknappheit hat gesundheitliche Folgen, vor allem für die Kleinen, die Alten und die Schwachen. Sie leiden besonders unter der Hitze und den schwierigen hygienischen Bedingungen. „Auf der Kinderstation etwa leiden die meisten der kleinen Patienten an bakteriellen Magendarm-Infekten, ausgelöst durch verunreinigtes Trinkwasser“, hat Elke Mascher beobachtet.
Viele Menschen seien in Sorge darüber, wie es in Zukunft weitergehe. Auch die Landwirtschaft leide unter der Trockenheit; teilweise seien Ernten ausgefallen. Es falle den Menschen immer schwerer, sich ausreichend zu ernähren.
Klimawandel ist in Nepal hautnah zu spüren
In großen Teilen Süd- und Südostasiens herrschen Hitze und Dürre ausgelöst durch den Klimawandel und verstärkt durch das El Niño-Phänomen. Die Getreideernte musste vielerorts vorgezogen werden, in den tiefer gelegenen Regionen fiel zeitweise der Unterricht aus.
Auch die Waldbrände entwickeln sich zu einem immer größer werdenden Problem in Nepal. Normalerweise beginnen sie im März und flauen ab Ende April wieder ab. In den letzten Jahren hat ihre Anzahl und Intensität jedoch deutlich zugenommen, da die Wintermonate sehr trocken waren. In 2024 wurden bislang mehr als 4500 Waldbrände im ganzen Land gemeldet, fast doppelt so viel wie im Vorjahr.
Die Menschen in Nepal spüren somit den Klimawandel hautnah. Felder liegen brach, Ernten werden vernichtet, Trinkwasser wird knapp.
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