Gesundheitsprojekt startet 2023

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Nepal: Gesundheit für Frauen und Mädchen. © UMN

Gesundheit für entlegene Bergregion Nepals

Große Freude bei der Gossner Mission: Sie startet mit einem einzigartigen Gesundheitsprojekt in den Bergen Nepals ins  Jahr 2023. Möglich wird dies durch eine Mittelzusage der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung über 300.000 Euro.

Die Gesundheit von Frauen, Kindern und jungen Menschen stärken: Dies ist ein besonderes Anliegen der Gossner Mission! Umso größer daher die Freude im Gossner-Team, als nun die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung Mittel in Höhe von 300.000 Euro für ein Drei-Jahres-Gesundheitsprojekt in Bogtan im Distrikt Doti (Nepal) bewilligte.

„Um die medizinische Versorgung in dieser abgeschiedenen Region ist es außerordentlich schlecht bestellt“, betont Karin Döhne, Nepal-Projektkoordinatorin der Gossner Mission. „Die Corona-Pandemie hat die Situation weiter verschärft!“

Junge Frauen und Kinder leiden besonders

In der Dorfgemeinschaft von Bogtan leben rund 16.000 Menschen. Es gibt ein „Primary Health Center“ mit mehreren Betten sowie sechs Gesundheitsposten, die jedoch die medizinische Grundversorgung der Menschen kaum sicherstellen können. Es fehlt an Aufklärung und an Information, an qualifiziertem Personal sowie an Ausstattung. Das trifft vor allem die jungen Frauen, die Mütter und Kinder.

Acht Prozent der Babys sind untergewichtig; und die Zahl der Lungenentzündungen bei Kindern liegt deutlich über dem Durchschnitt in Nepal (in Bogtan 137 Fälle auf 1000 Einwohner:innen).

Die Mädchen und jungen Frauen leiden unter traditionellen Reinheitsgesetzen („Chhaupadi“), die es ihnen verbieten, sich während ihrer Menstruation oder in den Tagen nach der Geburt im Haus aufzuhalten. Oftmals werden sie in dieser Zeit in den Stall oder in spezielle Chhaupadi-Hütten verbannt, was die postnatale Betreuung von Mutter und Kind extrem erschwert.

Kinderheirat noch weit verbreitet

Auch Kinderheiraten sind in der Region weit verbreitet; die daraus resultierenden Frühschwangerschaften führen oftmals zu gesundheitlichen Problemen der jungen Mädchen. Verhütungsmittel sind kaum bekannt, Schwangerschaftsvorsorge wird viel zu selten in Anspruch genommen.

Auch andere marginalisierte Bevölkerungsgruppen sind besonders betroffen: Menschen mit Behinderung und Menschen mit psychischer Erkrankung, Landlose und Ehepartner:innen von saisonalen Wanderarbeiter:innen haben es besonders schwer, Zugang zu sozialen und zu Gesundheitsdiensten zu finden.

Gossner-Projekt startet im Januar 2023

Das neue Projekt, das die Gossner Mission ab Januar 2023 in Kooperation mit ihrer langjährigen Partnerorganisation United Mission to Nepal (UMN) sowie einer lokalen Organisation realisieren wird, soll das öffentliche Gesundheitssystem in Bogtan extrem verbessern. Dazu gehört es, das Personal zu schulen und vor allem für Frauen und junge Menschen umfangreichere Gesundheitsdienste anzubieten. Auch sollen Gemeindegruppen, Müttergruppen und freiwillige Gesundheitshelferinnen verstärkt angesprochen werden. Verschiedene Interessenvertreter:innen, Politiker:innen und für das Gesundheitswesen Zuständige sollen über die Bedarfe von Marginalisierten besser aufgeklärt werden.