Gossner Mission unterstützt Friedensprozess

Maoisten-Vertreter kommt zu Gesprächen nach Deutschland


Hamburg/Berlin. Wieder Bewegung in die festgefahrenen politischen Gespräche in Nepal bringen will Chandra Prakash Gajurel. Der Sekretär für internationale Fragen der Kommunistischen Partei Nepals wird bei seinem Deutschland-Besuch in der kommenden Woche u.a. Gespräche mit dem Auswärtigen Amt und Mitgliedern des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit führen. Auch Nichtregierungsorganisationen wie amnesty international, „peace brigade international“ und Gossner Mission wird der Parteisekretär besuchen, der auf Einladung des Hamburger Nepalteams nach Deutschland kommt. Gajurel hält sich mehrere Wochen in Europa auf, um Kontakte zu europäischen Politikern zu knüpfen – in der Hoffnung, dass diese Einfluss auf die Situation in Nepal nehmen können.


In Nepal sind die politischen Gespräche, die nach dem Ende des zehnjährigen Bürgerkriegs zu einer neuen Verfassung führen sollten, vor Monaten ins Stocken geraten. Die für November geplante Wahl einer Verfassunggebenden Versammlung wurde verschoben. Die Wahl war Teil des Friedensabkommens, das den Bürgerkrieg beendete und die Maoisten in die Regierung einband. Im Streit über die künftige Staatsform und die Entmachtung von König Gyanendra verließen die Maoisten jedoch im September die Interimsregierung. Der König war im April 2006 nach anhaltenden Demonstrationen zum Rücktritt gezwungen und entmachtet worden. Der Kampf hatte mehr als 13.000 Menschen das Leben gekostet.


Das Nepalteam der Ev.-luth. Michaelis-Kirchengemeinde Hamburg-Neugraben setzt sich gemeinsam mit der Gossner Mission seit langem für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Dorfbevölkerung in Nepal ein und versucht, den Demokratisierungs- und Friedensprozess im Land zu fördern. Mehrfach schon hat die Gruppe Gespräche zwischen Politikern aus Nepal und Deutschland initiieren können.