Gossner-College: Es wird aufgestockt

Gossner Kirche. Theologisches College. Theologiestudium. Bildung
Auf dem College-Dach in Ranchi 2019. © Gossner Mission

Investition in die Zukunft der Gossner Kirche


Ein alter Traum wird nun wahr: Das bislang einstöckige Männer-Hostel des Gossner Theologischen Colleges in Ranchi bekommt ein zweites Stockwerk. Damit können jedes Jahr mehr Theologiestudenten aufgenommen werden.


Das ist gut für die Gossner Kirche und weitere Kirchen in Indien, deren Nachwuchs am Gossner Theologischen College (GTC) ausgebildet wird. Schon jetzt studieren neben Mitgliedern der Gossner Kirche auch Theolog:innen aus der Church of North India, der Lutherischen Kirche von Madhya Pradesh und aus Pfingstkirchen in Ranchi. Es ist auch gut fürs College selbst: Denn neben Vermietungen sind die Studiengebühren die wichtigste Einnahmequelle.


Und das College will noch höher hinaus. Unter Principal Dr. Sumit Kerketta hat das ursprünglich von Gossner-Missionaren 1866 gegründete College einen neuen Aufschwung bekommen. Der Senat von Serampore, die Dachorganisation für theologische Ausbildung in Indien, erteilte dem GTC dauerhaft das Recht, den Abschluss „Bachelor of Divinity“ zu erteilen. Nun strebt das College für 2025 auch einen Master-Abschluss an. Die Unterrichtssprache der Vorlesungen und Seminare soll zuvor von Hindi auf Englisch umgestellt werden. Damit kann mehr theologische Literatur verwendet werden, können Dozent:innen aus anderen Landesteilen in Ranchi unterrichten und mehr Studierende aus dem Süden und Nordosten Indiens angesprochen werden.


Bei seinem Besuch in Berlin im Juni machte der Prinzipal auch auf ein Sonderprojekt aufmerksam: Unter dem Slogan „Theologische Ausbildung auf Rädern“ wird im kommenden Herbst ein kompletter Jahrgang des Lutherischen Theologischen Colleges Gurukul (in der Nähe von Chennai im Süden Indiens) mit 36 Studierenden ein Semester in Ranchi studieren.


Am 1. August wurde mit dem Bau des neuen Stockwerks begonnen. Die Hoffnung ist groß, dass die ersten Studierenden schon ab Oktober einziehen können. Möglich wurde das, weil der Dachverband der evangelischen Missionswerke in Deutschland, die Evangelische Mission Weltweit (EMW), 70.000 Euro zur Verfügung stellte. Die Gossner Mission hat sich entschlossen, die restlichen 74.000 Euro aus Rücklagen und Spenden aufzubringen. Im Indien-Ausschuss der Gossner Mission konnten sich selbst ältere Ausschussmitglieder nicht erinnern, wie lange die Erweiterung des GTC schon Gegenstand von Diskussionen war, mindestens aber fünfzehn Jahre. „Mit anderen Worten: Für viele Beteiligte wird nun ein lange gehegter Traum wahr“, betont Direktor Christian Reiser. „Die finanzielle Unterstützung ist eine gute Investition in die Zukunft des Gossner Theologischen Colleges und die Zukunft der Gossner Kirche.“