Projekt DREAM stärkt Kinder in den Bergen
Gemeinsam mit ihren Projektpartnern setzt sich die Gossner Mission dafür ein, dass Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes Leben führen können. In Nepal, wo oft noch traditionelle Rollenbilder herrschen, ist das keine Selbstverständlichkeit.
Die 12-jährige Dhani lebt mit ihrer Familie im Mugu-Distrikt in den Bergen Nepals. Karge Landschaft, extreme Wetterverhältnisse, kaum Infrastruktur.
Hier besitzen Dhanis Eltern ein kleines Feld und mehrere Ziegen. Doch das Einkommen reicht kaum aus, um die Familie zu ernähren, und wenn der Vater einen Gelegenheitsjob annimmt, muss die 12-Jährige auf dem Feld mithelfen. Da fällt das Lernen oft schwer…
Mit Bildung der Armut entfliehen
Aber seit es im Dorf den sogenannten „Kinderklub“ gibt, ist alles anders. In dieser Lerngruppe diskutieren die Mädchen und Jungen Themen wie Kinderrechte, Inklusion in der Schule, gesunde Ernährung und anderes. Und sie helfen einander bei den Hausaufgaben. „Jetzt macht mir die Schule viel mehr Spaß!“, sagt Dhani.
„DREAM“ nennt sich das Projekt, das von der United Mission to Nepal (UMN) initiiert wurde und das die Gossner Mission unterstützt wird. Bildung, Inklusion und Mädchenförderung stehen dabei im Fokus. Mit einbezogen sind die örtlichen Gemeinden, die Schulverwaltungen und der Landkreis. Die Vorhaben – zu denen auch die „Kinderclubs“ gehören – kommen den Familien und letztlich der ganzen Region zugute. Vor allem aber natürlich den Kindern! Ohne Bildung ist der Weg der Mädchen oft vorgezeichnet: Ihnen drohen Armut, Ausbeutung, Abhängigkeit.
Begonnen wurde das Projekt DREAM 2020 im Landkreis Soru im Mugu-Distrikt. Hier leben 12.000 Menschen, von denen 35 Prozent weder lesen noch rechnen können. 20 Prozent gelten als absolut arm. 15 Prozent der Kinder haben nur rudimentäre Kenntnisse im Lesen und Schreiben und keinen Schulabschluss. Angehörige der Dalit-Kasten (Handwerkerkasten) werden nach wie vor ausgegrenzt, obwohl dies gesetzlich verboten ist. Zudem leiden Frauen und Mädchen unter hoher Arbeitsbelastung und genereller Benachteiligung.
Projekt fördert Mädchen und benachteiligte Kinder
Wichtig zu wissen ist auch: Das Management im nepalischen Bildungssystem ist schwach. Die Schulleitungen erfahren kaum Begleitung durch die Schulbehörden. Im Alltag fühlen sie sich rasch angegriffen, wenn Schwachstellen sichtbar gemacht werden. Daher ist eine gute Kommunikation mit allen Beteiligten extrem wichtig. Und: Wissen über kindgerechte inklusive Bildung ist bisher in den Bergdistrikten praktisch nicht existent.
Bereits im Vorfeld des Projektes führte die UMN eine Bedarfserhebung durch. Nicht nur Schulen, sondern auch Eltern und Vertretungen der Schulbehörde nahmen teil. Dabei wurde deutlich, dass viele Schulen einen hohen Renovierungsbedarf haben und keine der Einrichtungen auf behinderte Kinder eingestellt ist. Die Sanitäranlagen sind meist in schlechtem Zustand. Nur zehn von 150 Lehrkräften sind einigermaßen in kindgerechten Unterrichtsmethoden ausgebildet. Viel zu tun also!
Erfolge des Projekts bereits sichtbar
Und nach vier Jahren sind die ersten Erfolge des Projektes sichtbar – wie etwa bei Dhani und den anderen Kindern in ihrem Dorf.
„Die Gossner Mission fördert die Rechte von Mädchen und Frauen und setzt sich gemeinsam mit ihren Projektpartnern weltweit dafür ein, dass alle Kinder die gleichen Chancen bekommen - unabhängig von ihrem Geschlecht“, betont Direktor Christian Reiser anlässlich des heutigen Weltmädchentags. „Bildung und Gleichberechtigung sind ein Menschenrecht!“
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