Gossner-Delegation besucht Frauengruppen
Gemeinsam Gemüse pflanzen, Hemden nähen, Besen herstellen: Seit Jahren fördert die Gossner Mission Frauenselbsthilfegruppen in Sambia. Eine Gossner-Delegation hat nun mehrere dieser Gruppen vor Ort besucht.
„Let us work together“ nennt sich die Frauen-Selbsthilfegruppe im Dorf Sieabanyati. Die Frauen stellen natürlichen Dünger her: aus Asche, Dung, Blättern und Wasser. In einer Grube schichten sie die verschiedenen Bestandteile aufeinander. Nach drei Wochen ist der Dünger fertig und sie können die Mischung auf die Felder auftragen. Damit haben sie Erfolg – in vielerlei Hinsicht.
„Die Männer im Dorf fanden es zunächst nicht gut, dass sich ihre Frauen wirtschaftlich engagieren, jetzt aber arbeiten sie gemeinsam an der Zukunft des Dorfes“, berichtet Direktor Christian Reiser. „Zudem haben die Männer nun eine eigene Selbsthilfegruppe gegründet und engagieren sich ebenfalls. Ein tolles Beispiel für den Erfolg unserer Initiative für die Frauen in Sambia!“
Die deutschen Gäste besuchen weitere Dörfer – und sind ein ums andere Mal beeindruckt. Eine Frauengruppe verkauft Decken und zieht Hühner auf; eine andere hat es geschafft, trotz der in Sambia herrschenden Dürre üppig wachsendes Gemüse heranzuziehen.
In einem dritten Dorf dagegen waren die Umstände für die Landwirtschaft zu problematisch: Die Frauen hatten gemeinsam Mais angebaut – und mussten wegen der Trockenheit aufgeben. Jetzt nähen sie Kleidung und stellen Besen her. Und verkaufen ihre Produkte Gewinn bringend auf den Märkten und im Dorf.
„Viele Ideen, viele Erfolgsrezepte!“, freut sich Christian Reiser. „Es ist unfassbar toll, was die Frauen trotz aller Hindernisse auf die Beine stellen!“
Frauen sind Schlüsselpersonen im Kampf gegen den Hunger
Es sind die Frauen, die in Sambia die Last des Alltags tragen. Sie sind für den Haushalt zuständig; sie sammeln Feuerholz; sie holen Wasser aus weit entfernten Brunnen. Den Frauen obliegt die Kindererziehung. Und meist tragen sie durch ihre Feldarbeit auch die Hauptverantwortung für die Ernährung der Familien.
Christan Reiser: „Frauen sind oft Schlüsselpersonen, wenn es um die Bekämpfung von Hunger und Fehlernährung geht. Wir beobachten in unseren Projekten immer wieder: Wenn Frauen über die nötigen Ressourcen und Entscheidungsmöglichkeiten verfügen, wirtschaften sie Gewinn bringend und nachhaltig. Das kommt den Familien und der ganzen Gesellschaft zugute!“
Gemeinsam mit der United Church of Zambia (UCZ) fördert und begleitet die Gossner Mission seit 2013 Projekte zur Selbstorganisation von Frauen.
Seit 2013 haben sich Tausende Frauen zusammengeschlossen
Das Programm zielt darauf ab, eigenständige Frauengruppen zu gründen, die nach Projektende aus eigenem Antrieb weiter tätig bleiben. Kernstück sind dabei selbstorganisierte und selbstfinanzierte Spar- und Kreditfonds. Die Frauen erhalten die Möglichkeit, Geld zu leihen und ihre Geschäftsideen zu verwirklichen. In der Gruppe lernen sie regelmäßig Geld beiseite zu legen und Geschäftspläne aufzustellen. Dabei helfen und ermutigen sie sich gegenseitig.
„Das Projekt zielt auf Ernährungssicherung und gleichzeitig auf die Gleichstellung von Frauen und Männern ab“, so der Gossner-Direktor. „Auch der Bildung der Kinder kommt es zu gute. Frauen können nun die Schuluniformen kaufen und die Schulgebühren bezahlen.“
Seit 2023 läuft bereits die vierte Projektphase sehr erfolgreich: In der Region Mazabuka gründeten sich in nur neun Monaten 122 Selbsthilfegruppen. Insgesamt haben sich so bereits Tausende Frauen dank der Gossner-Unterstützung selbst organisiert.
Das Projekt wird zum einen mit Spendenmitteln finanziert, zum anderen wird es vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert.
Direktor Christian Reiser hält sich zurzeit gemeinsam mit Projektkoordinator Dr. Volker Waffenschmidt in Sambia auf, um Projekte zu besuchen und Gespräche mit den Partnern zu führen.
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