Erneut Aktion gegen Corona gestartet

Gesundheitseinsatz in Kulda. © Mukut Bodra

Gesundheitsteams erreichen ländliche Bevölkerung

Zum fünften Mal innerhalb weniger Wochen hat ein Team rund um Dr. Marshal Lugun ein Anti-COVID-Gesundheitscamp im Auftrag der indischen Gossner Kirche durchgeführt. Im Dorf Kulda im Distrikt Singhbhum bildeten sich schnell lange Schlangen.

Vor rund einem Jahr gingen dramatische Bilder von Indien aus um die Welt. Menschen, die auf Sauerstoff hofften, die hilflos vor Krankenhäusern warteten – und Menschen, die ihre Angehörigen zu Grabe tragen mussten. Die Corona-Pandemie hatte Indien besonders stark getroffen. Zurzeit hat sich die Lage entspannt – doch Vorsorge bleibt wichtig. Bislang fanden fünf Gesundheits- und Corona-Bewusstseinstrainings der Gossner Kirche in verschiedenen Regionen statt. 19 weitere sind in diesem Jahr noch geplant. Finanziert werden die Einsätze auf dem Land über den Corona-Nothilfe-Fonds der Gossner Mission. Slogan: #Gemeinsamgesundbleiben

Dr. Marshal Lugun und sein Ärzteteam machen sich jeweils an einem Wochenende auf den Weg; begleitet werden sie von Mitarbeitenden des St. Barnabas Krankenhauses in Ranchi, Krankenschwestern und Apotheker:innen. Bei den ein- oder mehrtägigen Angeboten in den Dörfern geht es um Corona-Vorsorge und Impfberatung, aber es geht auch um allgemeine Vorsorge, um Ernährungsfragen, Blutuntersuchungen, Malaria-Prophylaxe und Medikamentenvergabe.

Bereits vor der Pandemie hatte Dr. Lugun eine Initiative gegründet: Kleine Gesundheitsteams fahren von Ranchi aus hinaus aufs Land, um Arme und Bedürftige in Gesundheitsfragen zu beraten. Denn es mangelt in Indien an Ärztinnen und Ärzten, an Krankenschwestern und Gesundheitsstationen. Das Gesundheitswesen des Landes ist marode, das hat nicht zuletzt die Pandemie gezeigt. Zudem dringen viele Informationen zu Gesundheitsfragen einfach nicht durch bis in die Dörfer. „Informationen werden in Hindi bekannt gegeben – doch viele Menschen sprechen nur ihre lokalen Sprache“, betont Gossner-Mitarbeiter Mukut Bodra.

„Armut, Unterernährung, Unwissenheit, Krankheit – viele Menschen im ländlichen Indien sind in einem Teufelskreis gefangen“, so Dr. Marshall Lugun. Zu Unwissenheit und oftmals daraus resultierender Krankheit komme die ärztliche Unterversorgung auf dem Land. Und: „Von gesunder Ernährung haben viele Menschen auf dem Land noch nie gehört. Bluthochdruck und nicht erkannte Diabetes sind Ursache für zahlreiche Todesfälle, die vermeidbar wären. Auch die hohe Zahl der Malaria-Opfer könnte mit einfachen Mitteln verringert werden.“