Einweihungsfeierlichkeiten am 3. November
Endlich ist es soweit: Der dritte Martha-Kindergarten in Indien feiert Eröffnung. Am 3. November wird die Einrichtung im ländlichen Govindpur feierlich gesegnet – und dann hundert Kindern einen Platz für kreatives Lernen bieten.
Noch wird in Govindpur kräftig gebaut. „Manches wird wohl erst nach der Einweihung fertiggestellt“, meint Mukut Bodra, Mitarbeiter der Gossner Mission in Indien. „Aber wir sind sehr froh, dass nun endlich ein Ende in Sicht ist. Das ist auch ein wichtiges Zeichen für die Familien hier.“
In der Tat zogen sich die Bauarbeiten lange hin – wegen Corona-Pandemie, Baufirmen-Wechsel und anderen Herausforderungen. Nun aber herrscht Zuversicht und Vorfreude darauf, dass hier die Mädchen und Jungen aus der Region individuell gefördert und gestärkt werden.
"Martha" steht für zeitgemäße Pädagogik
Der Kindergarten in Govindpur ist – wie bereits zwei andere Einrichtungen der Kirche – nach „Martha” benannt. So hieß das erste, am 25. Juni 1846 von Gossner-Missionaren getaufte Kind in Indien. Der Tag wird noch heute in den Gemeinden der Gossner Kirche feierlich begangen.
Die Martha-Kindergärten setzen auf zeitgemäße Pädagogik nach deutschem Vorbild. Ein Großteil der Mädchen und Jungen kommen aus armen Verhältnissen; ihre Eltern arbeiten als Tagelöhner oder Rikscha-Fahrer oder – wie in Govindpur – als Kleinbauern, die auf ihren Feldern Subsistenzwirtschaft betreiben. Diese Eltern bezahlen einen Monatsbeitrag, der sich an ihrem geringen Einkommen orientiert. Die anderen „Martha-Kinder” dagegen, die aus besser situierten Familien kommen, zahlen entsprechend mehr.
Was ist nun das Besondere der Martha-Kindergärten? „Dort starten die Mädchen und Jungen spielerisch und kreativ in die Welt des Lernens“, so Mukut Bodra. Das sei in Indien eher ungewöhnlich. „In vielen staatlichen Vorschulen werden Kinder noch heute zu Frontalunterricht und zum disziplinierten Stillsitzen gezwungen. Individuelle frühkindliche Förderung kommt viel zu kurz.“
Zwei Martha-Kindergärten wurden bislang realisiert: in Ranchi (2011) und in Chaibasa (2019); der dritte öffnet nun in Govindpur.
Kindergarten ergänzt großes Bildungsangebot in Govindpur
Das ländliche Govindpur gilt als Bildungszentrum der Kirche, seitdem Gossner-Missionare dort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ihre Arbeit aufnahmen. Auf dem großen Gelände befinden sich vier Schulen für Mädchen und Jungen sowie eine weiterführende Schule und ein College.
Für die Gossner Kirche ist Govindpur zudem ein wichtiger Standort, weil sich dort die Ausbildungsstätte ihrer Diakone und Diakoninnen befindet. Diese sammeln hier – als ein Baustein in ihrer dreijährigen theologischen Grundausbildung – intensive praktische Lernerfahrungen in der Landwirtschaft.
Der neue Martha-Kindergarten verdankt sein Entstehen vor allem der PATRIZIA Children Foundation, die mit rund 75.000 Euro etwa drei Viertel der Baukosten übernommen hat und zudem während der Corona-Pandemie weitere Mittel zur Verfügung stellte. Die Einrichtung wird daher den Namen "Martha Kindergarten PATRIZIA Govindpur" tragen.
Der Dank der Gossner Mission gilt zudem zahlreichen Spenderinnen und Spendern, die seit vielen Jahren den „Martha“-Gedanken unterstützen und die Martha-Kindergärten fördern.
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