Pro und Kontra in der neuen Ausgabe der „Gossner.“
Die Arbeit der Gossner Mission hat sich im Laufe von 200 Jahren stark verändert. Könnte der Name daher heute irreführend sein?! Pro und Kontra Namensänderung: ein zentrales Thema in der neuen Ausgabe der Gossner-Zeitschrift: „Mission. Gestern und Heute.“
Für Dhana Lama, Direktorin der nepalischen Partnerorganisation UMN, ist die Sache mit der Mission ganz einfach: „Für uns bedeutet Mission, dass wir uns von der Liebe Jesu Christi inspirieren lassen. Und dass wir uns für die Armen und Ausgegrenzten einsetzen. Dass wir die Ursachen der Armut bekämpfen und Frieden und Gerechtigkeit für alle anstreben.“ Ein starkes Statement!
Im Globalen Süden ist Mission Teil des Alltags
Auch Bischof Marshel Kerketta aus Indien äußert sich positiv: „Für uns Adivasi bedeutet Mission, gerettet zu werden – im physischen Sinne und nicht nur in der spirituellen Dimension. Wir hätten heute keinen Zugang zu Land, zu Wald und Wasser, die für unsere Lebensweise und Kultur von zentraler Bedeutung sind, wenn die Gossner-Missionare damals nicht gewesen wären.“
Für die jungen Kirchen des globalen Südens ist Mission Teil ihres Alltags. In Deutschland dagegen tun sich viele schwer. Mission wird konnotiert mit Kolonialismus und Paternalismus, mit Gewalt und Zwangsbekehrung.
"Unsere Mission ist Menschenwürde"
Es sind andere Gründe, aus denen Gossner-Direktor Christian Reiser dafür plädiert, die „Mission“ aus dem Namen des Werkes zu streichen. Zwar sehe sich die Gossner Mission in der Tradition des Gründers Johannes E. Goßner, der für eine ganzheitliche Mission einstand. Die Missionare „gingen mit der Überzeugung, dass der christliche Glaube für die Menschen etwas Gutes, Rettendes, Frohes, Erlösendes ist.“ Aber: Die Arbeit der Gossner Mission habe sich verändert. Der Name könnte heute irreführend sein, befürchtet Reiser.
Das sieht Gossner-Vorsitzender Dr. Helmut Kirschstein ganz anders. Auch er erinnert an den selbstlosen Einsatz der Missionare, die bereit waren, ihr Leben zu opfern: für eine andere, bessere Welt. Und er fragt sich, wie die weltweiten Partner der Gossner Mission auf eine Namensänderung reagieren würden. „Das wäre ein Affront!“ Helmut Kirschstein: „Unsere Mission ist Menschenwürde. Weltweit und im Namen Jesu Christi. Und im Namen Johannes Evangelista Goßners. Dabei soll es bleiben.“
„Mission – gestern und heute“: Das ist das Schwerpunktthema der Ausgabe 3/2024 unserer Zeitschrift „Gossner.“
Zur neuen Ausgabe "Gossner. 3/24" (PDF) >>
Wir freuen uns, wenn Sie sich an der Namensdiskussion beteiligen. Schreiben Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff "Namensänderung" an: redaktion@gossner-mission.de