Bischof Dang auf dem Gemüse-Acker

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Bischof Johan Dang in Lippe. © Uwe Wiemann

Besuch in Lippe bei der Solidarischen Landwirtschaft

Nach dem Ende der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe besucht Bischof Johan Dang von der indischen Gossner Kirche Gesprächspartner:innen, Gemeinden und Gossner-Freundeskreise in Deutschland. In Lippe ging er auf den Gemüse-Acker. Thema: verantwortungsvolle Landwirtschaft.


Im Vorfeld des Besuchs diskutierte der Lippische Freundeskreis engagiert, ob es angemessen sei, mit einem Bischof zur praktischen Arbeit auf den Acker zu gehen. Schließlich sprach sich der Kreis dafür aus, den Bischof selbst zu fragen. Und der war am Ende des Projekttages begeistert: „Ich habe viel gelernt und nehme Anregungen mit für unsere Landwirtschaft in der Region Chotanagpur in Indien.“

Einen Schritt zurück. Mit Herz und Hand begreifen, was ökologische Landwirtschaft bedeutet, das wollte der Lippische Freundeskreis Bischof Johan Dang bei seinem Besuch in Lippe vermitteln. Und damit zugleich auch die Verbundenheit zur indischen Gossner Kirche stärken. „Bei gemeinsamer praktischer Arbeit“, wie Uwe Wiemann, stellvertretender Sprecher des Freundeskreises, betont. „Daher haben wir dieses Mal darauf verzichtet, den Bischof in Gemeinde-Kreise einzuladen.“

Tipps für Ausbildungsstätte in Govindpur

Also ging´ es gemeinsam zu einem Projekt der „Solidarischen Landwirtschaft“ (SoLaWi) im kleinen Dorf Dalborn. Hier gab´ es Tipps zum Humusaufbau, Wasser sparen und zum Klimaschutz beim Gärtnern. Und danach ging´s zum „Action Learning“ auf den Acker. Johan Dang tauschte das Bischofskreuz gegen den Arbeitsanzug und zeigte viel Geschick bei der Möhrenernte.

„Kein Wunder“, lächelte er. „Bevor ich zum Bischof gewählt wurde, habe ich 18 Jahre lang in Govindpur unsere Pracharikas und Pracharaks im Gemüseanbau angeleitet.“ In der Ausbildungsstätte in Govindur lernen die angehenden Dorfdiakoninnen und -Diakone der Gossner Kirche – neben dem Bibelstudium – Neues über landwirtschaftliche Anbaumethoden, über ausgewogene Ernährung und das Kleinkreditwesen. Dazu unterhält die Kirche dort ein landwirtschaftliches Gut mit Reis- und Gemüsefeldern sowie Rinder- und Hühnerzucht.

So zeigte sich Bischof Dang nun begeistert von Aspekten der in Dalborn angewandten Permakultur: „Der Aufbau von fruchtbarem Boden wird auch bei uns sehr hilfreich sein. Zurück in Indien setze ich mich für mehr Leben im Boden ein.“

Auch Süd-Nord-Freiwillige Rachel Tirkey, derzeit in der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Bad Salzuflen im Einsatz, packte mit an, ebenso wie mehrere Mitglieder des Freundeskreises. Uwe Wiemann zum gemeinschaftlichen Aspekt von SoLaWi: „Hier teilt man Kosten, Risiko und Gewinn. Produzent:innen und Konsument:innen arbeiten zusammen. Diese Art der Gemüse-Versorgung ist eine starke Alternative zum ausgeprägten Individualismus in unserer Gesellschaft."

Bischof Dang trifft Regionalbischof Klahr

Nach dem Besuch in Lippe reiste Bischof Johan Dang nach Ostfriesland weiter, wo er u.a. in Emden mit Regionalbischof Dr. Detlef Klahr zusammentraf. Am Wochenende, 16./17. September, wird er als Delegierter der indischen Gossner Kirche an der Herbstsitzung des Gossner-Kuratoriums teilnehmen. Der Bischof hält sich bereits seit Ende August in Deutschland auf: Er war Delegierter bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe, die am 8. September zu Ende ging.

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