Assam: In Sorge um Mitarbeiter

Direktor Leitung Christian Reiser Gossner Mission
Direktor Christian Reiser. © Konstantin Börner

Reiser: "Ohne Vorwarnung inhaftiert"

Die Gossner Mission ist in großer Sorge um die Sicherheit ihres Mitarbeiters Mukut Bodra und des assamesischen Pfarrers Barnabas Terang. Die beiden wurden in Bokakhat (Assam) inhaftiert. „Die Gossner Kirche und wir tun alles, was möglich ist, um sie bald wieder frei zu bekommen“, so Direktor Christian Reiser.

Eine Woche lang hatte die gemeinsame Delegation des Kirchenkreises Emden-Leer und der Gossner Mission verschiedene Kirchengemeinden in Assam besucht. Herzlich war der Empfang, intensiv die Gespräche. Deren Ziel war es, die Möglichkeiten einer Kirchenkreis-Partnerschaft auszuloten. „Wir fühlen uns der Region Assam und den Gossner-Gemeinden dort aus vielerlei Gründen verbunden – nicht nur wegen des Assam-Tees, der bei uns in der Ostfriesenmischung traditionell gerne getrunken wird“, so Christa Olearius, die Superintendentin des Kirchenkreises Emden-Leer. „Diese Verbindungen wollten wir vertiefen.“

Nach zwei Reise-Stationen in Ober-Assam erreichte die Delegation die Region Karbi Anglong, in der die Gossner Mission seit Jahren u.a. ein großes Dorfentwicklungsprojekt unterstützt. Hier traf sie mit Reverend Barnabas Terang zusammen, der dieses Projekt vor Ort maßgeblich initiiert hat und umsetzt. „Wir sind Barnabas Terang sehr dankbar für sein großes Engagement und alles, was er seit vielen Jahren für die Menschen in Karbi Anglong leistet!“, betont Direktor Christian Reiser.

Kamera und Handy konfisziert

Nun seien die Kontakte zu ihm jedoch abgebrochen. „We are arrested“, habe er am Morgen des 30. Oktober gerade noch mitteilen können. Seitdem reagiere er nicht mehr auf Anrufe oder Sprachnachrichten. Mukut Bodra hatten Polizeimitarbeiter bereits zwei Tage zuvor die Kamera und das Smartphone abgenommen, um Bilder und Kontakte auszulesen.

„Es war unsäglich, wie die Polizei vor unseren Augen in seinen Chats und Bildern herumsuchte. Meine Frage, was seine Chats mit unserem Besuch zu tun hätten, wehrten die Polizist:innen mit dem Hinweis auf die laufende Ermittlung ab. Und suchten weiter. Eiskalt demonstrierte die Polizei hier ihre Macht“, kritisiert der Gossner-Direktor. „Gossner Kirche und Gossner Mission tun alles, um den Betroffenen Beistand zukommen zu lassen“, betont Reiser. Detaillierter wolle er sich aufgrund der gefährdeten Situation der beiden nicht äußern.

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