Kindern aus den Bergen Bildung und Hoffnung geschenkt
Ein Vierteljahrhundert lang hat das Asha-Hostel in Dhading-Besi Kindern aus den Bergen ermöglicht, eine weiterführende Schule zu besuchen und eine Ausbildung zu absolvieren. Jetzt wurde gefeiert – Erfolg und Abschluss zugleich.
Yasaf ist heute Lehrer, Dilman arbeitet in einer Entwicklungshilfe-Organisation, Baijom hat geheiratet und eine Stelle als Forstmitarbeiterin angenommen. Die drei gehören zu den 23 jungen Menschen, die in einem Dorf in den Bergen geboren wurden und als Kinder ins Internat in Dhading-Besi kamen.
„In den Bergen hätte mein Schulweg dreieinhalb Stunden gedauert, über Stock und Stein. Das hätte ich niemals durchhalten können“, erzählt Baijom bei der Feier in Dhading-Besi. „Und wenn doch, hätte ich sicherlich nicht solche gute Noten gehabt, mit denen ich dann an die Universität gehen konnte. Die Unterbringung im Asha-Internat in der Stadt aber hat mir all das ermöglicht.“
Und genau dies war auch das erklärte Ziel des Asha-Hostels: Begabte Mädchen und Jungen aus den entlegenen Dörfern der weitläufigen Dhading-Region aufzunehmen – und ihnen somit zu ermöglichen, eine weiterführende Schule oder eine Ausbildung in der Nähe zu durchlaufen. Und ihnen somit die Möglichkeit zur Bildung und neue Perspektiven zu schenken.
Von Schulmöglichkeiten profitierte die ganze Region
„Mehrere Kinder gingen dann anschließend noch zur Universität – und kehrten als Lehrerinnen oder Lehrer in ihre Dörfer zurück“, betont die frühere Gossner-Mitarbeiterin Dorothea Friederici, die das Hostel initiiert hatte. Andere machten eine Handwerker-Ausbildung und gingen als Schreiner oder Elektriker zurück.
„Somit hat das Asha-Hostel – zu deutsch „Internat der Hoffnung“ – nicht nur den Kindern und Jugendlichen selbst, sondern auch ihrer Herkunftsregion neue Perspektiven gebracht.“ Zumal unter den 23 Kindern, die im Lauf der Jahre aufgenommen wurden, 17 Mädchen waren.
„Ein erfolgreiches Programm über viele Jahre hinweg!“, betont daher auch Gossner-Direktor Christian Reiser, der mehrere der Internatszöglinge selbst kennenlernen konnte.
Erfolgreiche Arbeit nach 25 Jahren beendet
Warum aber dann nun der Schlusspunkt des Programms? „In den vergangenen Jahren ist viel passiert in Nepal. Es gab zahlreiche Aufbauprogramme im Land, auch im Schulwesen, so dass die heutigen Kinder nun Schulen in ihren Dörfern besuchen können. Das Internat in der Stadt wird daher kaum mehr benötigt“, so Reiser. „Daher haben wir schon vor einiger Zeit gemeinsam mit den Herbergseltern beschlossen, das Programm langsam auslaufen zu lassen. Zumal die beiden in einem Alter sind, in dem man ans Aufhören denkt.“
Für Kraman und Mapon Tamang ist der Schritt zwar nicht einfach, doch freuen sie sich andererseits, dass sie nun endlich mehr Zeit für die Enkelkinder haben werden. Auch die Entwicklung im Bildungswesen bewerten sie positiv: „Es geht voran im Land!“, sagen die Hostel-Eltern, die das Internat seit seiner Gründung 1999 geleitet haben. „Das ist ein Grund zu feiern! Wir sind sehr froh und dankbar, dass sich so viele unserer Schützlinge zum Abschlussfest noch einmal im Haus eingefunden haben.“
Herzliche Dankesworte richten sie auch an die Gossner Mission und an all die Unterstützer:innen, die das Hostel über ein Vierteljahrhundert hinweg mit ihren Spenden finanziert haben. „Gemeinsam mit allen Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen, denen wir ein Zuhause geben konnten, senden wir Dank und Segenswünsche nach Deutschland!“
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