Adivasi-Kunst bis 5. Juli in Norden zu sehen

Rund 80 Gäste kamen zur Ausstellungseröffnung


„Khovar und Sohrai – Malen mit den Jahreszeiten“: So lautet der Titel der Ausstellung, die der Freundeskreis Ostfriesland und die Gossner Mission in Zusammenarbeit mit der VHS in Norden/Ostfriesland präsentieren. Die Bilder stammen von Frauen der Adivasi (Ureinwohner) in Indien, die seit Jahrtausenden Tier- und Pflanzenmotive auf ihre Lehmhäuser aufbringen. Doch ihre Kunst ist gefährdet: Immer mehr Dörfer der Region müssen dem Bergbau weichen. Die Menschen werden vertrieben - meist ohne einen finanziellen Ausgleich zu erhalten.


„Kunst kann den Blick für das ganz Andere weiten“, betonte Schirmherr Dr. Detlef Klahr in seinem Grußwort. „Kunst kann Botschaften anderer Völker und Kulturen transportieren.“ Aber die Kunst der Adivasi sei nun höchst gefährdet. So freue er sich, dass die Gossner Mission mit der Ausstellung in Norden auf diese Problematik aufmerksam mache. Zugleich betonte Dr. Klahr, der auch Kurator des Missionswerks ist, dass sich die Gossner Mission mit ihrer Arbeit unter den Adivasi große Verdienste erworben habe.


Zuvor hatte der Direktor der Gossner Mission, Dr. Ulrich Schöntube, rund 80 Interessierte aus ganz Ostfriesland zu der Vernissage begrüßen können. Er hob in seiner Ansprache besonders die enge Beziehung des Missionswerks zu Ostfriesland hervor. Es sei ein Ostfriese gewesen, ein „gewisser Herr Lehmann“, der 1836 die ersten Missionarsanwärter zu Missionsgründer Johannes Gossner brachte. Bis heute gebe es lebendige Kontakte zu vielen Kirchengemeinden. Hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang aber vor allem auch das Engagement des Freundeskreises Ostfriesland, des Sambiakreises Harlingerland und vieler weiterer einzelner Gossner-Freunde.


Die Hintergründe der Adivasi-Kunst erläuterte dann die Berliner Journalistin Susanne Gupta.


Die Ausstellung ist im Vorfeld des Ostfriesischen Kirchentags bis einschließlich 5. Juli montags bis freitags von 9 Uhr bis 18 Uhr in der VHS Norden geöffnet. Die Unikate können käuflich erworben werden. Der Erlös fließt in voller Höhe den Menschen in der Region Hazaribagh zu.

(Norden, 14.06.2008)