250 Jahre: Beitrag zu Goßner im Radio

Johannes E. Goßner.

Für eine ganzheitliche Mission

 Johannes Evangelista Goßner – ein wortgewaltiger Prediger des 19. Jahrhunderts! Goßners Überzeugungen, seinem Suchen und Ringen widmet sich eine Sendung des Deutschlandfunks. Titel: „Für eine ganzheitliche Mission“.

„Johannes Evangelista Goßner wollte das Christentum erneuern und aus „den Maul- und Namenschristen“, wie er sie sarkastisch nannte, vom Glauben ergriffene Menschen machen. Für diesen Anspruch zahlte er einen hohen Preis.“

So beginnt die knapp halbstündige Reportage des Journalisten Gunnar Lammert-Türk, die am 17. Dezember im Deutschlandfunk Kultur ausgestrahlt wurde. Anlass war der 250. Geburtstag des Missionsgründers wenige Tage zuvor.

Johannes E. Goßner: Bespitzelt, bekämpft, geliebt

Für Johannes E. Goßner, der 1773 in einem kleinen Ort in Bayrisch-Schwaben in einer katholischen Familie zur Welt kam, stand sein Berufswunsch schon früh fest. „Begierig, vom eigenen Glauben zu erzählen, soll er als Kind in Ermangelung anderer Zuhörer Schneeflocken gepredigt haben.“

Goßner studierte katholische Theologie, wandte sich der Erweckungsbewegung zu – und eckte damit an. Er wurde bespitzelt, musste in Haft, bekam Berufsverbot. Predigt und Seelsorge wurden ihm  untersagt. Seiner Ausweisung aus Bayern kam er zuvor, indem er das Land verließ und Religionslehrer in Düsseldorf wurde.

Von dort berief ihn der Zar nach Sankt Petersburg. In Russland wirkte Goßner als Seelsorger, gründete Kindergärten, hielt Andachten. Er hielt die Messe nicht auf Latein, sondern in deutscher Sprache und teilte die Eucharistie in beiderlei Gestalt aus, mit Brot und Wein. Der Zustrom war enorm. Neben wohlhabenden Petersburgern kamen Arbeiter und Mittelständler, neben Katholiken auch Protestanten und Orthodoxe. Goßner überzeugte durch seine wortgewaltigen Predigten.

Das Jahr 1837 bringt den Umschwung

Bis er ein weiteres Mal vertrieben wurde. Mit seiner Ausweisung aus Russland wurde ihm zugleich jede Tätigkeit als Priester in der katholischen Kirche verboten. Er ging nach Leipzig, wurde auch dort ausgewiesen. Politisch und geistlich geächtet, fand er Zuflucht bei evangelischen Freunden in Schlesien. Hier trat er schließlich zur evangelischen Kirche über.

Dann ging es weiter nach Berlin… Das Weitere ist hinlänglich bekannt: 1837 wurde das Elisabeth-Hospital eingeweiht. Im selben Jahr entsandte Goßner zum ersten Mal junge Handwerker und einen Theologen für ihren Einsatz in Australien. „Einmal christliches Wirken im Land, innen, einmal in einer anderen Weltgegend, außen. Goßner kannte keine Trennung in Innere und Äußere Mission“, beschreibt Lammert-Türk.

Goßners Auffassung von Mission erläutert Gossner-Kurator Dr. Klaus Roeber im Beitrag: „Die Kirche hat eine Grundaufgabe: das ist die Ausbreitung des Evangeliums. (…) Es gibt nur eine Mission, das ist die Mission Gottes, in der die Kirche steht.“

Die Sendung mit dem Titel „Für eine ganzheitliche Mission. Zum Denken und Wirken Johannes Evangelista Goßners“ ist im Deutschlandfunk Kultur weiterhin abrufbar.

Zum Radio-Beitrag (MP3; 25 min.) >>

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