Ein Junge aus Karamoja mit Feuerholz. ©Jörg Böthling

Dürre und Hunger in Uganda

In Karamoja im Nordosten Ugandas sterben Kinder und alte Menschen

Im Osten Afrikas herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Die Ernte ist vertrocknet, das Vieh stirbt – und die Menschen hungern. Rund 900 Tote gibt es bereits in Uganda; vor allem Kinder und Alte sind betroffen. Die Gossner Mission hilft. Bitte helfen Sie mit! Ihre Spende kann Leben retten!

Vor dem Krankenhaus in Karamoja sitzt eine junge Frau, die die Tränen kaum zurückhalten kann. „Ich bin mit zweien meiner Kinder hierhergekommen, weil es ihnen immer schlechter geht und ich fürchte, dass sie ohne Hilfe sterben werden", sagt sie verzweifelt einem Reporter. Die Fünfjährige in ihrem Arm ist zu schwach sich aufzusetzen; und das Baby, das sie auf den Rücken geschnallt hat, starrt mit großen Augen teilnahmslos in die Ferne.

Karamoja – das ist eine große ländliche, vernachlässigte Grenzregion im Nordosten Ugandas. Die Menschen, die hier leben, sind leidgeprüft. Durch Dürren, Krankheiten, bewaffnete Banden. Sie fühlen sich vergessen, von der Regierung und der ganzen Welt. Denn in diesem Jahr wird die Situation immer dramatischer: Die Menschen in Karamoja kämpfen um ihr Überleben! Hunderttausende hungern. Und viele sterben. Vor allem die Kinder und die Alten. 92.000 Kinder und 10.000 schwangere oder stillende Frauen sollen an akuter Unterernährung leiden.

Böden sind trocken und hart

Die Böden sind viel zu trocken, um noch Getreide oder Gemüse anbauen zu können. Für die Familien bedeutet das: keine Ernte und nicht genügend zu essen. Viele Hirtenfamilien haben bis zu 70 Prozent ihres Viehbestandes verloren – und somit ihre einzige Einnahme- und Versorgungsquelle. Die Lage wird verschärft durch die stark angestiegenen Lebensmittelpreise. Viele Menschen sind nun gezwungen, das Saatgut zu essen, das sie für die kommende Saison aufbewahrt hatten. Was aber wird dann im nächsten Jahr sein?!
Viele auch haben sich auf den Weg gemacht. Sie verlassen ihr Zuhause, ihre Verwandten, ihre Felder. Und wandern weiter auf der Suche nach Wasser und Essen; wandern auch über die Grenze ins benachbarte Kenia hinein. Das aber führt zu Konflikten. Und bringt keine Linderung der Not, denn auch dort herrscht Hitze, Trockenheit, Verzweiflung.

Mais und Bohnen für die Hungernden

Das Leiden und Hungern in Karamoja geschieht weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Wir aber wollen helfen! Unsere ugandische Partnerkirche ist aktiv und kümmert sich: Die einzelnen Diözesen des Landes haben sich verpflichtet, je einen Unterdistrikt in Karamoja mit Mais und Bohnen zu versorgen. Die Kirche sammelt Spenden vor Ort, aber die Menschen sind dringend auch auf unsere Hilfe angewiesen!


Bitte helfen Sie uns dabei, die Not der Menschen in Karamoja zu lindern. Herzlichen Dank!


Hier können Sie sicher online spenden >>


Unser Spendenkonto
Gossner Mission, Evangelische Bank
IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91, BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Uganda – Nothilfe

Wenn das Vieh verendet und die Hirse verdorrt

Interview mit Dr. Volker Waffenschmidt, Afrika-Koordinator der Gossner Mission

Die Hirse verdorrt, das Vieh verendet. Dürre und Hunger in Uganda kosten bereits Hunderte von Menschenleben. Ist der Klimawandel schuld?


Dr. Volker Waffenschmidt: Natürlich! Was bei uns durch brennende Wälder und anhaltende Trockenheit in diesem Sommer als neue Normalität allmählich ins Bewusstsein dringt, das ist andernorts längst Realität. Wir kennen die bedrückenden Berichte und Bilder aus Afrika schon seit langem. Und doch ereignet sich selbst dort, wo Dürre schon immer zum Lebensalltag gehörte, eine weitere Eskalation dieser weltumspannenden Katastrophe. Am Horn von Afrika herrscht derzeit die schlimmste Dürre seit 40 Jahren.


In Uganda ist der Nordosten besonders betroffen?


Dr. Volker Waffenschmidt: Ja, das Horn von Afrika umfasst die Staaten Somalia und Äthiopien, klimatisch aber reicht es bis in den Westen Kenias und den Nordosten Ugandas. Diese Gebiete erhalten schon immer wenig Regen, weil sich die warmen und feuchten Winde des indischen Ozeans erst weiter im Inneren des Kontinents abregnen, in Uganda etwa an den Rwenzori-Bergen im Westen.

Im Nordosten Ugandas lebt das Volk der Karamajong.


Dr. Volker Waffenschmidt: Ja, und das hat die Situation möglicherweise gar weiter eskalieren lassen. Denn die ugandische Regierung hat lange gewartet, bis sie reagierte. Die Karamajong leben seit jeher – der Natur angepasst – als Nomaden von der Viehwirtschaft, nicht unähnlich den bekannteren Massai im Nachbarland. Meist brauen sie trockenresistente Hirse an. Sie sind genügsam, stolz – und manchmal auch kriegerisch. Dürreperioden kennt man unter den Karamojong. Jedoch so hart wie jetzt nicht. Man spricht von über 900 Menschen, die in jüngster Zeit an Hunger gestorben seien, vor allem die ganz Alten und die ganz Jungen. Ausbleibender Regen, damit ausfallende Ernten, auch verendendes Vieh zwingen die Menschen, das Saatgut zu essen, das sie eigentlich für die nächste Saison aufbewahrt hatten. Schon jetzt gibt es Unter- und Fehlernährung bei Kindern und alten Menschen. Aber da die Region Karamoja weit entfernt von der Metropole Kampala liegt und die kriegerischen Karamojong eben nicht sehr beliebt sind im Lande, hat die Regierung Uganda sie lange warten lassen. Im Juli nun endlich entschloss sie sich doch, Geld für Nahrungsmittelhilfen zur Verfügung zu stellen; doch das ist nicht ausreichend. 1.600 Tonnen Mais und 800 Tonnen Bohnen wurden angekauft.

Daher wurde die Kirche aktiv.


Dr. Volker Waffenschmidt: Die Versorgungslage ist so prekär, dass die Kirchen in Uganda sich zur Hilfe gefordert sehen. In einem Brief an die 37 Diözesen rief der Erzbischof der anglikanischen Church of Uganda seine Mitglieder zu tätiger Hilfe auf. Als Koordinator dieser landesweiten Hilfsaktion wurde der jüngst in den Ruhestand getretene Bischof Johnson Gakumba berufen. Der ist der Gossner Mission bestens bekannt. Nun wird sein großes Organisationstalent noch einmal zum Einsatz kommen.

Und wie geht es weiter?


Dr. Volker Waffenschmidt: Die Church of Uganda hat die Gossner Mission um Unterstützung gebeten. Zwar sammelt die Kirche auch vor Ort in Uganda Spenden, aber das wird nicht ausreichen. Verteilt werden sollen Nahrungsmittel in Form von Rationen à 10 Kilo Mais und 4 Kilo Bohnen für eine Familie. Aber: So viele Menschen hungern! Deshalb wollen wir als Gossner Mission einen Beitrag leisten und rufen unsere Unterstützerinnen und Unterstützer in Deutschland zu Spenden für die Hungernden in Uganda auf! Bitte helfen Sie mit. Ihre Spende kann Leben retten!

Hier können Sie sicher online spenden >>
 

Unser Spendenkonto

Gossner Mission, Evangelische Bank
IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91, BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Uganda – Nothilfe

 

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Volker Waffenschmidt
Projektkoordinator Sambia, Uganda

Tel +49 (0)30 · 2 43 44–57 50
E-Mail volker.waffenschmidt@gossner-mission.de