Indien - Projekt Martha Kindergarten
Kinder in Govindpur. © Sebastian Keller

Indien: Martha-Kindergarten schenkt ein zweites Zuhause

Mit Spiel und Spaß erwachsen werden

Sie kommen aus armen Verhältnissen. Ihre Eltern sind Rikschafahrer, Näherin oder Tagelöhner. Im Martha-Kindergarten finden die Kinder ein zweites Zuhause, eine warme Mahlzeit, Spiel und Spaß. Und die Martha-Idee wächst und wächst.

Spiel und Spaß im Kindergarten erleben und gleichzeitig spielerisch auf den Ernst des Lebens vorbereitet werden – das ist in Indien eher unbekannt. Dort sitzen die Kinder in Vorschule und Schule meist in großen Gruppen zusammen, in engen, dunklen Räumen am Boden – und üben das Stillsitzen. Die Kleinen im Alter von drei bis fünf Jahren lernen dann schon Lesen, Schreiben und Rechnen. Individuelle frühkindliche Förderung, Kreativität und freies Spiel kommen viel zu kurz. Von Freude keine Spur.

In den Martha-Kindergärten der Gossner Kirche in Ranchi, Chaibasa und Govindpur aber starten die Mädchen und Jungen spielerisch und kreativ in die Welt des Lernens. Große, helle, freundliche Räume, kindgerechtes Mobiliar, pädagogisch wertvolle Spielsachen und pädagogisch geschultes Personal: In den Martha-Kindergärten setzt die Gossner Kirche auf zeitgemäße Pädagogik. Das Konzept betont die Einzigartigkeit eines jeden Kindes; es soll in seiner mentalen, psychischen, physischen und sozialen Entwicklung gefördert werden.

70 Prozent der Kinder kommen aus sozial schwachen Familien, ihre Eltern arbeiten als Tagelöhner oder Rikschafahrer oder – wie in Govindpur – als Kleinbauern, die auf ihrem Erbland Subsistenzlandwirtschaft betreiben. Diese Eltern bezahlen einen ihrem geringen Einkommen angepassten Beitrag. 30 Prozent der „Martha-Kinder“ kommen aus besser situierten Familien und zahlen entsprechend mehr. Dieses Modell dient der Integration und auch der Solidarität: Da die besser verdienenden Familien höhere Beiträge zahlen, können die Armen ihre Kinder in den Kindergarten schicken.

Nach dem Kindergarten wartet die Schule

Um sicherzustellen, dass die Kinder anschließend weiter zur Schule gehen können – in Indien kostet auch der Schulbesuch Geld – gehört es zum Konzept der Einrichtung, die Kindergarten-Eltern für diese Problematik zu sensibilisieren und sie anzuhalten, durch wöchentliches Ansparen den Schulbesuch zu garantieren. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe.

2011 wurde auf Initiative der Gossner Mission der erste dieser reformpädagogischen Kindergärten in Ranchi eröffnet. Ein weiterer folgte in Chaibasa. Ein dritter Kindergarten wird in Govindpur dank der Unterstützung der PATRIZIA FOUNDATION ermöglicht. Die Vision: In jeder Diözese der indischen Gossner Kirche soll ein solcher Kindergarten als Pilotprojekt die Idee einer kindgerechten Erziehung verbreiten. Übrigens: „Martha“ hieß das erste, am 25. Juni 1846 von Gossner-Missionaren getaufte Kind in Indien. Der Tag wird noch heute als Martha-Tag in der Gossner Kirche gefeiert.

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