Indien: Gossner-Partner verteilen Lebensmittel

YMCA: „Familien fürchten den Hunger”

Neben den Corona-Hilfsaktionen der indischen Gossner Kirche wird die Gossner Mission in Indien nun auch das Corona-Hilfsprogramm des YMCA unterstützen. Dieser hat vor einigen Tagen damit begonnen, Bedürftige mit Lebensmittelpaketen zu versorgen. Der Fokus liegt dabei auf der Stadt Ranchi. „In den Dörfern haben die Menschen eher die Möglichkeit, sich mit den Vorräten aus ihren Gärten und Feldern über Wasser zu halten. In den Städten leiden viele Familien Hunger”, betont Chonhas Kujur, Generalsekretär des YMCA Ranchi. Die Lebensmittelpakete gehen an bedürftige Familien und sollen je für drei Wochen ausreichen.


Vorerst sollen in Ranchi rund 500 Familien mit der Lebensmittelhilfe erreicht werden (ca. 2000 Personen). Die Pakete enthalten Grundnahrungsmittel wie Reis, Linsen, Mehl, Senföl, Zucker und  Teeblätter sowie Seife.

Der YMCA unterhält in Ranchi mehrere Schulen und Vorschulen in den Armutsgebieten, sowie auch einen Gesundheits- und Sozialdienst. Der christliche Verein engagiert sich seit 50 Jahren für die Benachteiligten der Stadt und genießt großes Vertrauen. So verfügt er über ein gut funktionierendes Netzwerk, erfahrene Mitarbeitende und belastbare Strukturen. Chonhas Kujur (Foto: Mitte): Diese nützen wir natürlich, um die Familien auszuspüren, bei denen die Not am größten ist.”

Die Situation im ganzen Land und somit auch in Ranchi hat sich dramatisch zugespitzt, da aufgrund der absoluten Ausgangssperre in Indien Baustellen, Behörden und Läden geschlossen sind. So sind Tausende von Tagelöhnern seit Wochen ohne Arbeit; ebenso wie etwa Rikschafahrer, kleine Straßenhändler und Kioskbetreiber. „Anders als in Europa gibt es in Indien kein soziales Netz, das die Menschen auffängt”, sagt Chonhas Kujur, Generalsekretär des YMCA. „Viele Familien fürchten den Hunger!”

Der YMCA Ranchi arbeitet eng mit einem Team ehrenamtlicher HelferInnen der Jugendorganisation Sarjom zusammen, von denen wiederum viele zur Gossner Kirche gehören. Der Gossner Mission ist der YMCA seit vielen Jahren eng verbunden. In der Vergangenheit hat die Gossner Mission bereits mehrfach YMCA-Projekte finanziell unterstützt.

Der YMCA Ranchi finanziert normalerweise seine Bildungs- und Sozialarbeit zum großen Teil über den Betrieb zweier größerer English Medium Schools, für die die SchülerInnen Schulgebühren zahlen müssen. Da die Schulen wegen der Corona-Sperre schießen mussten und die Gebühren nun ausbleiben, brechen der Organisation die Einnahmen weg, sodass der YMCA für die Umsetzung seines Hilfsprogramms komplett auf Spenden angewiesen ist. Die Gossner Mission hat Mittel aus ihrem Corona-Notfonds zugesagt.
(Berlin, 26.04.2020)

Fotos:
- Zwei Mädchen in der YMCA Balwari-School in einem der Armutsviertel Ranchis (Archiv). Jetzt sind die Familien auf Lebensmittelhilfe angewiesen.

- Chonhas Kujur (Mitte) und Manoj Bage (re.) vom YMCA Ranchi im Gespräch mit Gossner-Direktor Christian Reiser. Ein Foto vom Oktober 2019. 



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