GossnerTag in Hannover: Fröhlich, herzlich, intensiv

Gossner Mission: Was bedeutet Nachfolge heute?

Fröhliche Stimmung, nachdenkliche Beratungen und ein überaus herzliches Miteinander: Der erste GossnerTag in Hannover wurde vom Vorbereitungsteam eindeutig als Erfolg verbucht. An drei Tagen ging es im Stephansstift Hannover um die Frage der Nachfolge Jesu: mit theologischen Impulsen, dem Lesen und Diskutieren von Bibeltexten, Theaterspiel und der Präsentation von Gossner-Arbeit und -Projekten heute. Die Tagung endete mit einem Gottesdienst in der Marktkirche Hannover, bei der Dr. Petra Bahr, die Regionalbischöfin des Sprengels, die Predigt hielt. Rund 60 Gäste aus Indien und Sambia, Nepal und Uganda sowie zahlreiche Unterstützer:innen aus ganz Deutschland nahmen an der Tagung teil.

„Nachfolge bedeutet für mich, mich in jeder Situation des Lebens zu fragen: Was würde Jesus jetzt tun?“, so Bischof Godfrey Loum von der Church of Uganda zum zentralen Thema der Tagung. „Morgens, wenn ich frühstücke, und mittags, wenn ich arbeite, muss ich mich immer wieder vergewissern, ob ich als Christ das Richtige tue.“

Drei Tage lang ging es beim GossnerTag in Hannover um das Thema Nachfolge. „Folget mir nach!“  Diesen Ruf vernahm  Missionsgründer Johannes E. Goßner im 19. Jahrhundert. Wie Jesus sah er die Zeichen der Zeit und die Not der Menschen – und er handelte! Und was heißt das für die Gossner Mission heute; was heßt es allgemein für die Menschen von heute? Rund 60 Gäste im Stephansstift Hannover diskutierten, nahmen Impulse auf, gingen auf eine Stadtführung der besonderen Art und interpretierten die Bibel miteinander.

„Gebet und Aktion: beides ineinander und in guter Balance, so wünsche ich mir den Alltag meines Christinnenlebens“: Regionalbischöfin Ulrike Trautwein aus Berlin bekannte, dass ihr der Begriff der Nachfolge lange Zeit als aufgeladener theologischer Begriff erschienen sei, der ihr fremd blieb. In Ihrer Vorstellung war er verknüpft mit Kindheitserinnerungen an Filme wie Ben Hur und Quo Vadis und heroischen Figuren, die bereit waren, für ihren Glauben zu kämpfen und zu sterben. Und mit Persönlichkeiten wie Martin Luther King oder Albert Schweitzer. Für sie sei wichtig, „Jesus nachzufolgen im Vertrauen darauf, dass Gott vor uns hergeht“.

„Die Nachfolge Jesu anzutreten, das bedeutet, die Komfortzone zu verlassen, so das Plädyer von Bischof Wilson Kitara von der Diözese Kitgum, Uganda. Lars Ulferts, Theologiestudent aus Tübingen, brachte den Aspekt der Gossner-Geschichte mit ein: Zwar habe sich der Kontext komplett geändert, doch: „Der Wertekompass für die Gossner Mission hat sich nicht geändert seit den Tagen von Vater Goßner.“ Auch heute stehe die Gossner Mission mit Herz und Hand an der Seite der Armen und setze sich dafür ein, dass ihnen Gerechtigkeit widerfahre.

In der Nachfolge Jesu arbeitet auch die Diakonie Hannover. Bei einem Stadtrundgang mit dem Diakoniepastor des Diakonischen Werkes, Friedhelm Feldkamp, lernten die Gossner-Gäste u.a. den „Kontaktladen Mecki“ kennen, der an sechs Tagen in der Woche für wohnungslose Frauen und Männer geöffnet ist.