Nepal Projekt Mugu - Kinder fördern, Mädchen stärken

Bergregion in Nepal: Kinder fördern, Mädchen stärken

Bildungsprojekt in Mugu

Die Familien in der Bergregion Mugu leben von dem wenigen, was ihre kargen Felder hergeben. Viele Kinder müssen zu Hause und bei der Feldarbeit mithelfen – und können daher nicht zur Schule gehen. Das wollen wir ändern!

Die Bergregion Mugu in Nepal ist karg und dünn besiedelt. Die Menschen dort müssen mit schwierigsten Bedingungen klarkommen: raues Klima, unwegsame Straßen, schlechte medizinische Versorgung. Die Analphabet:innenrate gehört zu den höchsten des Landes. Viele Familien sind extrem arm. Vor allem die Kinder leiden.

Viele Mädchen und Jungen müssen zu Hause und bei der Feldarbeit mithelfen – und können daher nicht zur Schule gehen. Das trifft vor allem die Kinder aus Dalit-Familien (früher als „Unberührbare“ bezeichnet). Sie werden bis heute diskriminiert und benachteiligt. Auch Kinder mit Behinderungen haben im Gebirge kaum die Chance, eine Schule zu besuchen und am Unterricht teilzunehmen.

Gossner Mission seit 2010 in Mugu vor Ort

2020 hat die Gossner Mission gemeinsam mit ihrer langjährigen Partnerorganisation in Nepal, der United Mission to Nepal (UMN), ein neues Projekt in der Bergregion Mugu gestartet. Dieses richtet sich an die benachteiligten Familien und deren Kinder. Das Projekt nimmt Bildung, Inklusion und Mädchenförderung gleichermaßen in den Blick. Mit einbezogen werden die örtlichen Gemeinden, die Schulverwaltungen und der Landkreis. Dies kommt den Familien und letztlich der ganzen Region zugute.

Unser Projekt will:

  • Kinder stärken! - Mit einer Spende schenken Sie die Chance auf schulische Bildung und bestmögliche Entwicklung – auch Kindern, die körperlich benachteiligt sind.
  • Mädchen schützen! - Bildung hilft Mädchen, ihren Weg selbstbestimmt zu gehen. Und sich gegen Armut, Ungerechtigkeit und Missbrauch zu wehren.
  • Familien fördern! - Das Projekt bezieht die Eltern mit ein. Sie entwickeln eigene Ideen, um das Einkommen zu steigern und mit der Familie gesünder zu leben.

Hier können Sie sicher online spenden >>

Unser Spendenkonto:
Gossner Mission, Evangelische Bank
IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91, BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Nepal – Mugu

Der Bergdistrikt Mugu

Der Mugu-Distrikt zählt zu einem der abgelegensten Gegenden in Nepal und liegt im Himalaya zur Grenze zu China. Im Distrikt leben ca. 56.000 Menschen (Volkszählung 2011), darunter viele Angehörige der Dalit-Kasten. Die Mehrzahl der Menschen lebt in den fruchtbaren engen Tälern, aber viele - besonders die Ärmeren - auch auf den steilen Anhöhen.

Das Hochgebirge an der Grenze zu China ist sehr dünn besiedelt. Die Menschen leben von Landwirtschaft und Viehzucht. Im Sommer ziehen sie in die Berge, um seltene Pilze oder medizinische Kräuter zu sammeln. Die Auswirkungen des Bürgerkriegs 1996 bis 2006 sind im Mugu-Distrikt bis heute spürbar. Die Bevölkerung ist in politische Lager gespalten. Entscheidungen werden von parteipolitischen Erwägungen geprägt; jedoch spricht man nicht gern darüber. Das schwere Erdbeben von 2015 hat die Region nicht betroffen, sie bleibt aber ein hoch gefährdetes Gebiet. 

Verlässlicher Partner für die Menschen in Mugu

Das Projekt läuft unter dem vielsagenden Namen „DREAM“ (Disability Rights and Education Advancement in Mugu) – aber die positiven Perspektiven sollen nicht länger ein Traum für die Menschen in der Bergregion bleiben.

Begonnen wurde das Projekt im Landkreis Soru im Mugu-Distrikt. Hier leben 12.000 Menschen, von denen 35 Prozent weder lesen noch rechnen können. 20 Prozent gelten als absolut arm. 15 Prozent der Kinder haben nur rudimentäre Kenntnisse im Lesen und Schreiben und keinen Schulabschluss. Ohne Unterstützung werden sie wie ihre Eltern ein Leben voller Not und Unsicherheit in den Bergen führen müssen. Oder sie gehen nach Indien und suchen Gelegenheitsjobs. Auch das bedeutet Armut – und gerade für die Mädchen oft auch den Weg hinein in Ausbeutung, Abhängigkeit und Missbrauch.

Die Situation im Bildungsbereich hat sich durch die Ausgangssperren wegen der Corona-Pandemie extrem verschlechtert. Das Projekt bemüht sich um Lösungen, wie auch unter Krisenbedingungen Unterricht stattfinden kann. Das Projekt wurde konkret in einem Landkreis begonnen, um nachhaltig Veränderungen zu bewirken. Die Arbeit geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort.

In Zusammenarbeit mit der örtlichen Schulverwaltung und „Rural Municipality“, also der Behörden und gewählten Vertretungen, soll nicht nur die Qualität des Unterrichts, sondern sollen auch die Schulverwaltung gestärkt werden. Lehrkräfte werden fortgebildet und Elternvereine unterstützt. Im Zentrum steht das Konzept „childfriendly and inclusive education“, also kindgerechte und inklusive Schulbildung.

Das Projekt folgt auf das „Child-to-Child-Projekt“ – ebenfalls im Distrikt Mugu und gemeinsam mit der UMN realisiert – das neun Jahre lang von der Gossner Mission finanziert wurde und mit den entstandenen Kinder-Lerngruppen eine gute Basis legte. Gossner-Direktor Christian Reiser: „Auch dies gehört zur Nachhaltigkeit unserer Arbeit: Wir sind für die Menschen in der Region ein verlässlicher Partner.“

Startschuss für „DREAM“ war im Juli 2020. Das Projekt ist vorerst auf drei Jahre befristet. Die Gossner Mission hat bis zum Abschluss des Projektes im Sommer 2023 insgesamt 58.000 Euro zugesagt.

Projektvolumen: rund 20.000 € jährlich
Projektpartner: United Mission to Nepal (UMN)
Projektlaufzeit: Juli 2020 – Juli 2023

Bitte helfen Sie mit. Schenken Sie den Kindern und den Erwachsenen in den Bergen Nepals eine Perspektive!

Hier können Sie sicher online spenden >>

Unser Spendenkonto:
Gossner Mission, Evangelische Bank
IBAN: DE35 5206 0410 0003 9014 91, BIC: GENODEF1EK1
Kennwort: Nepal – Mugu

Langfristige und nachhaltige Unterstützung in Mugu

Das Projekt im Bergdistrikt von Mugu folgt auf das „Child-to-Child-Projekt“ nach, das 2010 von der United Mission to Nepal (UMN) initiiert und bis seinem Abschluss im Juli 2019 von der Gossner Mission finanziert wurde.

Im Rahmen des „Child to Child”-Projektes wurden ab 2010 im Mugu-Distrikt mehr als 50 „Kinder- und Jugendklubs“ in sehr abgelegenen Dörfern gegründet. Ein solcher Jugendklub hat in der Regel zwischen 15 und 20 Mitglieder im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, Jungen und Mädchen. In den Intensivphasen haben sich die Jugendlichen wöchentlich getroffen, um zu diskutieren, gemeinsam Schulaufgaben zu machen, Aktionen in der Gemeinde zu planen und um Musik zu machen.

Eingangs wurden vor allem Fragen der Gesundheit und Hygiene behandelt, aber auch des Schulbesuchs sowie soziale Fragen, die die Jugendlichen besonders betreffen. Später trafen sich die Gruppen vierzehntägig oder einmal im Monat. Jeder Klub hat außerdem einen gewählten Vorstand und Vorsitz. Einige der Klubs treffen und bestehen über das Projektende hinaus und werden lose begleitet.

Was haben die Klubs gemacht und erreicht?

  • Durch die Mitgliedschaft im Klub lernten die Jugendlichen, in der Öffentlichkeit zu sprechen und ihre Anliegen vorzutragen.
  • Die Jugendlichen diskutierten über ungerechte Verhältnisse in ihren Gemeinden, z.B. die Benachteiligung von Frauen und Mädchen, aber auch die Kastenbeziehungen.  
  • Die Jugendlichen organisierten Kampagnen für ein sauberes Dorf und sammelten Abfall und Unrat ein, hielten die Wasserstellen sauber und klärten in ihren Familien zu Gesundheits- und Hygienefragen auf.
  • Sie diskutierten über das richtige Heiratsalter. (Viele Jugendliche in Nepal heiraten schon vor dem gesetzlichen Mindestheiratsalter von 18 Jahren.)
  • Klubmitglieder gingen und gehen regelmäßig zur Schule und nahmen aktiv am Unterricht teil. Das ist in der Mugu-Region keine Selbstverständlichkeit.

Bergregion Mugu: Mädchen stärken, Familien schützen

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